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Auf einer Podiumsdiskussion in Brüssel macht sich das Ruhrgebiet stark für die Entwicklung des European Hydrogen Backbone.

Schulterschluss für das europaweite Wasserstoffnetz

Die Metropole Ruhr will erste Modellregion für den Hochlauf des Wasserstoffmarktes in Deutschland werden. Das kann nur gelingen, wenn sie mit starken Partnern aus verschiedenen europäischen Regionen zusammenarbeitet, denn der Auf- und Ausbau der notwendigen Wasserstoffinfrastrukturen ist ein grenzüberschreitendes Thema.

Die Hydrogen Metropole Ruhr (HyMR) hat deshalb nach Brüssel in die NRW-Landesvertretung eingeladen, um sich für die Entwicklung des European Hydrogen Backbone (EHB) stark zu machen und das zentrale Thema bei der Europäischen Kommission zu verankern.
 

Logo der Hydrogen Metropole Ruhr

Auftakt zur Zusammenarbeit

Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle bei der zukünftigen Energieversorgung - nicht nur im Ruhrgebiet, sondern deutschland- und europaweit. Der European Hydrogen Backbone (EHB) ist daher ein Schlüsselvorhaben, um den Transport von Wasserstoff regions- und länderübergreifend zu ermöglichen.

Auf Einladung der HyMR trafen sich in Brüssel Vertreterinnen und Vertreter der Regionen Flandern, Grand Est, Hauts-de-France, Katalonien, Südholland und den Häfen Antwerpen-Brügge, Duisburg, Rotterdam sowie Fernnetzbetreibern OGE, Gasunie, GRT GAZ, Thyssengas und Enagás zur Konferenz „European Hydrogen Backbone: Why regions matter“.
 

Why regions matter: Für eine effektive Realisierung

In den Panels, Workshops und Breakout-Sessions diskutierten die geladenen Gäste die Rahmenbedingungen für eine effektive Realisierung des European Hydrogen Backbone. Wie lässt sich eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei transnationalen Vorhaben umsetzen? Muss es einheitliche regulatorische Vorgaben geben? Können Genehmigungsverfahren beschleunigt werden? Und welche Rolle spielen die Regionen dabei?

„Regionen sind wichtig, um Lösungen in kleinerem Maßstab zu testen, um öffentliches Bewusstsein und Akzeptanz zu schaffen und sie sind ein evolutionärer Schritt zum Aufbau eines größeren Netzes“, unterstrich Erik Kolstø, Head of BD Hydrogen and CO2 von OGE, die Bedeutung der einzelnen Regionen in seinem Impuls.

 

 

„Regionen sind ein wichtiger Link zwischen der EU und den lokalen Playern – wir brauchen alle Mann an Bord.“

Stefanie HiesingerHead, Unit for Low Carbon Solutions, Directorate-General for Climate Action, European Commission

Sicherheit gewährleisten: Wasserstoff als Lösung für Transformation

Was alle Akteure dringend fordern, sind verbindliche Rahmenbedingungen, damit Unternehmen und Regionen ihre Wasserstoff-Aktivitäten planen und kalkulieren können. „Wenn die Versorgungssicherheit nicht gewährleistet ist, zum Beispiel durch einen Anschluss an das European Hydrogen Backbone, können unsere Produktionsstätten vor Ort keine Projekte planen“, betonte Dirk Franke, Director Strategic Projects, Architectural Glass, Pilkington Holding GmbH.

„Wir brauchen das Commitment, dass Wasserstoff eine Lösung für die Transformation in Europa ist“, forderte Dr. Arne Dammer, Head of Strategy and Innovation der Thyssengas GmbH. 

Innovationen vorantreiben: Schneller Markthochlauf gefordert

Auch von den hochkarätigen Vertreterinnen und Vertretern der EU-Institutionen wurde die Notwendigkeit für einen schnellen Markthochlauf für Wasserstoff in Europa formuliert. „Wir brauchen den Backbone“, betonte Jens Geier, MEP, Committee on Industry, Research and Energy & Rappoteur of the H2 Strategy, „jemand muss den Wasserstoff transportieren“.

„Europa verfügt über das Know-how und hat bewiesen, dass es bei den Wasserstofftechnologien führend ist. Wir dürfen aber nicht die Augen verschließen, denn andere Länder holen auf, bieten billigere Produkte an, und wir laufen Gefahr, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren - wie es schon bei anderen Technologien der Fall war".

Mirela AtanasiuExecutive Director a.i. and Head of Unit Operations and Communication, Clean Hydrogen Partnership

Der Kongress ist der Auftakt zu einer europäischen Zusammenarbeit. Die Ergebnisse der Diskussionen in den Breakout-Sessions fließen nun in ein Policy Paper ein, das den Fokus einer neuen EU-Kommission auf dieses wichtige Projekt für die Regionen und ihre Unternehmen aber auch für einen zukunftsfähigen Industriestandort legen soll. Die schnelle Umsetzung des länderübergreifenden Infrastrukturvorhabens ist nur gemeinsam mit den europäischen Partnern aus Regionen, Industrie, Verwaltung und Politik möglich.

Über den European Hydrogen Backbone (EHB) 

Der European Hydrogen Backbone (EHB) ist eine Initiative von 33 Energieinfrastrukturbetreibern. Ihr Ziel ist die Schaffung einer wettbewerbsfähigen, liquiden, europaweiten Wasserstoffinfrastruktur. Mit dieser Infrastruktur können große Mengen erneuerbarer und kohlenstoffarmer Energie effizient in das Energiesystem integriert werden. Sie verknüpft Regionen mit hohem Versorgungspotenzial direkt mit den Abnehmermärkten. 
 

Fotos: © Eric Berghen

Über den Kongress „European Hydrogen Backbone: Why regions matter“ in Brüssel berichtete auch der energate messenger.

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