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Abschied von Karola Geiß-Netthöfel

21.03.2024. Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR), geht in den Ruhestand. Nach mehr als 12 Jahren an der Verbandsspitze beendet die 65-jährige Juristin aus Lünen am 31. März ihre Amtszeit. Im Interview zieht die erste Direktorin des Verbandes ein Resümee. 

Nach zwölf Jahren Amtszeit als Regionaldirektorin: Wie hat sich die Metropole Ruhr in diesen Jahren verändert?

Entscheidender Meilenstein ist die Verabschiedung des Regionalplans Ruhr. Wie profitiert insbesondere die Wirtschaft von ihm?

 

Abgesehen vom Regionalplan: Welches Projekt ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Karola Geiß-Netthöfel: Das Ruhrgebiet hat sich in den letzten Jahren zu einem attraktiven urbanen Lebensraum entwickelt, der sich als Metropole Ruhr mit anderen europäischen Regionen auf Augenhöhe messen kann. Die Region befindet sich immer noch im Wandel und ist in diesem Sinne „unfertig“. Dieser dynamische Veränderungsprozess eröffnet jedoch echte Gestaltungsräume und viele neue Jobs. Mit mehr Selbstbewusstsein und mehr Stolz auf das bereits Erreichte wird die Region die nächsten Her-ausforderungen meistern.

Karola Geiß-Netthöfel: Nach mehr als 55 Jahren hat die Metropole Ruhr wieder einen eigenen, einheitlichen Regionalplan Ruhr, der die planeri-schen Grundlagen in wichtigen Bereichen wie Arbeit, Wohnen und Erholung für die nächsten zwanzig Jahre festlegt. Der vorgezogene Sachliche Teilplan „Regionale Kooperationsstandorte" konnte bereits 2021 die Weichen für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung stellen. An 24 Standorten im Ruhrgebiet stehen knapp 1.300 Hektar Flächen für die Ansiedlung von Betrieben bereit. 
 

Karola Geiß-Netthöfel: Das Ruhrgebiet hat das Potential, grünste Industrieregion der Welt zu werden. Insbesondere bei der Wasserstofftechnolo-gie liegt die Region vorn, sie belegt im nationalen Wasserstoffranking des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln den ersten Platz. Die Metropole Ruhr punktet im bundesweiten Vergleich von Wasserstoff-Hotspots vor allem mit ihrem in-dustriellen Know-how, vielen wasserstoffaffinen Unternehmen, einer starken Forschungslandschaft, sowie sehr guten infrastrukturellen Voraussetzungen.

Ein Meilenstein auf dem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt ist außerdem die Internationale Gartenausstellung (IGA) Metro-pole Ruhr 2027.

 

Internationale Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027

Abgesehen vom Regionalplan: Welches Projekt ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

 

 

 

Ruhestand ist nach diesem Job schwer vorstellbar. Was werden Sie jetzt mit der neu gewonnenen Freiheit anfangen?

Karola Geiß-Netthöfel: Es sind zahlreiche Projekte und einmalige Ereignisse, die mir in Erinnerung bleiben. Die erfolgreiche Bewerbung um die IGA Metropole Ruhr 2027 war für mich ein wichtiges Etappenziel. Sie gibt der Region die Möglichkeit, ihre Stärken in Bezug auf Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung und Grüne Infrastruktur nationalen und internationalen Gästen zu präsentie-ren.

Das 5-StandorteProgramms ist ein wichtiger Baustein, die Innovationskraft der Wirtschaft, Klimaschutz und Nachhaltig-keit zu stärken und die Bereitstellung von Wirtschaftsflächen für Unternehmen zu fördern. Zukunftsweisende Projekte auf den ehemaligen Steinkohlekraftwerksstandorten werden so vorangetrieben.

Karola Geiß-Netthöfel: Ich freue mich jetzt erst einmal auf ein Leben frei von Terminverpflichtungen. Es wird aber eher ein (Un-) Ruhestand, da ich so viele Ideen habe, die ich gerne umsetzen möchte.  Der Metropole Ruhr als meiner Heimat und langjährigen Wirkungsstätte bleibe ich immer eng verbunden. 

 

Fotos: RVR

Über den Regionalverband Ruhr

Der Regionalverband Ruhr  (RVR) mit Sitz in Essen ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Zum Verbandsgebiet zählen die kreisfreien Städte Bochum, Bottrop, Essen, Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim a. d. Ruhr, Oberhausen, und die Kreise Recklinghausen, Wesel, Unna sowie der Ennepe-Ruhr-Kreis mit insgesamt rund 5,1 Mio. Einwohnern.

Im Zentrum des gesetzlichen Auftrags des RVR steht das Wohl der Metropole Ruhr: Auf allen relevanten regionalen Handlungsfeldern agiert der Verband entweder als Netzwerker, Koordinator, Impulsgeber, Dienstleister oder Projektträger für das Ruhrgebiet.

Die Aufgaben und Tätigkeiten des Verbandes sind im RVR-Gesetz geregelt. Der RVR ist für die staatliche Regionalplanung in der Metropole Ruhr zuständig und ist Träger bedeutender Infrastrukturprojekte wie der „Route der Industriekultur“ und des „Emscher Landschaftsparks“. Zu den ältesten Kernaufgaben des RVR zählen Schutz und Pflege der Umwelt durch Sicherung von Freiflächen.