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5-StandorteProgramm

Das Ende der Steinkohleverstromung bis zum Jahr 2038 ist bundesweit beschlossen. Dieser Schritt ist aus Klimaschutzaspekten zu begrüßen. Gleichzeitig stellt sich jedoch die Aufgabe, den Strukturwandel an den Kraftwerksstandorten schon heute aktiv und nachhaltig zu gestalten. Das Ende der Steinkohleverstromung bedeutet für die Metropole Ruhr den Wegfall von Wertschöpfung in Millionenhöhe und den Verlust von einigen tausend qualifizierten Arbeitsplätzen. Dieser Prozess betrifft die fünf Standorte in Duisburg, Gelsenkirchen, Herne, Hamm und dem Kreis Unna aufgrund ihrer Wirtschaftsstruktur in besonderer Weise. Daher werden diese Standorte durch Fördermittel aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen unterstützt.
 
Das Projektbüro unterstützt die Kommunen im Prozess zur Erstellung konkreter Projektskizzen. Die jeweiligen Handlungsbedarfe werden gemeinsam analysiert. Projektideen werden qualifiziert. Der regionale Ansatz verstärkt die nachhaltige Wirkung. So hat die Region die Gelegenheit, den Strukturwandel proaktiv zu gestalten und Herausforderungen in Chancen zu verwandeln.
 
Zur Koordinierung dieses iterativen Prozesses wurde das Projektbüro zum 5-StandorteProgramm bei der Business Metropole Ruhr eingerichtet. Dieses unterstützt den Prozess der Projektqualifizierung und dient als Ansprechpartner für alle Stakeholder im Prozess. Um den Prozess der Qualifizierung bestmöglich zu gestalten, wurde in enger Zusammenarbeit mit der agiplan GmbH ein regionales Handlungskonzept für die fünf Standorte entwickelt. Dieses dient als Grundlage zur Identifizierung von geeigneten Projektansätzen. Darüber hinaus wurde in enger Abstimmung mit der RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung eine wissenschaftliche Indikatorik erarbeitet. Diese trägt zu einer möglichst objektiven Bewertung von Projekten bei und soll so den Strukturwandel zukunftsfähig gestalten.

 

 

 

Handlungsfelder des 5-StandorteProgramms

Das Ziel des 5-StandorteProgramm ist es, die ausfallende Wertschöpfung und wegfallenden Arbeitsplätze zu kompensieren und durch gezielte Investitionen langfristig den Strukturwandel an den Standorten positiv zu gestalten. Dafür werden innovative Projekte aus den fünf Handlungsfeldern gesucht. Diese sind im Einzelnen:

Nachhaltige und zielgerichtete Flächenentwicklung

Die Metropole Ruhr leidet als polyzentrischer Ballungsraum unter erheblicher Flächenknappheit. Wirtschaftliches Wachstum benötigt aber Gewerbe- und Industrieflächen. Diese müssen vorrangig auf Brachflächen entwickelt werden, um Klimaschutz- und Nachhaltigkeitszielen gerecht zu werden. Gerade Brachflächen haben allerdings auch Entwicklungshemmnisse. Beim Screening und der Erarbeitung von Umnutzungspotenzialen unterstützt das Projektbüro 5-StandorteProgramm.

Intermodale und neue Mobilität

Ohne eine Kraftanstrengung zur Herstellung eines zukunftsfähigen Mobilitätssystems wird die Metropole Ruhr ihr jetziges und künftiges Potenzial für mehr Wachstum nicht ausschöpfen können. Deshalb unterstützt das Projektbüro Kommunen darin, gemeinsam mit Partnern Konzepte zu entwickeln, um die Güter- und Personenmobilität der Zukunft zu realisieren.

Energie und Klimaschutz – integriert in die Wirtschaft

Der Energieträger Steinkohle und die daraus resultierende Montanindustrie hat das Ruhrgebiet über lange Zeit geprägt. Der verblendende Industrielle Kern wird ständig ressourceneffizienter und klimagerechter und bleibt damit zukunftsfähig.     Das Projektbüro 5-StandorteProgramm möchte Projekte vorantreiben, die hieran anknüpfen. Die Herausforderung, den Industriellen Kern weltweit führend in Sachen Ressourceneffizienz und Digitalisierung zu machen, ist für die Metropole Ruhr eine Chance. Sie kann sich, wie im technischen Umweltschutz, als Wegbereiter in Forschung und Entwicklung sowie neuen Produktionsverfahren etablieren.

Weiterentwicklung des Innovationssystems

Die bisherigen Erfolge in der Transformation der Metropole Ruhr haben gezeigt, dass nur mit hervorragenden Innovationen in Breite und Spitze der Wirtschaft neue und bestehende Innovationsnetze geschaffen und erhalten werden können. Mit diesem konsequenten Vorgehen kann die Wirtschaft in der Metropole Ruhr durch die Anwendung leistungsfähiger Forschung und Entwicklung gestärkt werden. Das Projektbüro 5-StandorteProgramm hilft, diesen Erfolgspfad durch die Beschreibung eines konsequenten Wachstumskurses zu verstärken. Hierbei gilt es, gerade die Bereiche auszubauen, die für eine klimagerechte, ressourceneffiziente und digitalisierte Wirtschaft maßgeblich sind.

 

Wertschöpfungskette Bildung

Die Herausforderung, das regionale Bildungssystem für eine postfossile und digitale Wirtschaft zu optimieren, muss sich jeder der fünf Standorte stellen. Dabei liegt der Fokus weniger auf den Strukturen des Bildungssystems an sich, sondern auf dessen Fähigkeiten, die Menschen bestmöglich auszubilden und zu qualifizieren. Dabei profitiert die Metropole Ruhr von ihrer hohen Dichte an Ausbildungs- und Forschungsstandorten. Das 5-StandorteProgramm unterstützt Kommunen dabei, Konzepte und Strategien für die Transformation hin zu einer reslienten regionalen Wirtschaft umzusetzen.

 

Begleitung des 5-StandorteProgramms

Zudem gibt es zwei Gremien, welche den Prozess begleiten. Im Einzelnen sind dies der strategische Beirat und der Strukturstärkungsrat. Beide Gremien sind mit hochkarätigen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und NGOs besetzt und bilden so ein umfassendes Spektrum der Stakeholder ab.

Während der strategische Beirat vor allem Grundsatzfragen der Fördersystematik verhandelt, ist der Strukturstärkungsrat aktiv an der  Projektqualifizierung und Auswahl beteiligt und stellt somit sicher, dass geförderte Projekte auf breiten Rückhalt aufbauen können.

Die Förderkulisse des Investitionsgesetz Kohleregionen umfasst im Kern die fünf Standorte, kann jedoch in Abstimmung mit diesen Kommunen unter bestimmten Voraussetzungen auch angrenzend Kommunen umfassen. Daher bietet dieses Programm eine einzigartige Chance für die gesamte Region. Dazu trägt die Ausrichtung der Förderrichtlinie auf innovative und nachhaltige Projekte bei, hier kann nach und nach ein tiefgreifender Wandel angestoßen werden.

 

Kontakt

Jörg Kemna
Leiter
Strukturpolitik & Fördermittel, Wachstumsmärkte
Prokurist
Tel.: +49 201 632488-75
kemna@business.ruhr

Kontakt

Michael Kubica
Projektmanager
Strukturpolitik & Fördermittel
Tel.: +49 201 632488-16
Fax: +49 201 632488-99
kubica@business.ruhr

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