Zukunftsprojekte im Ruhrgebiet
Das Ruhrgebiet ist auf dem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt. Der bundesweit beschlossene Ausstieg aus der Kohleverstromung ist hier ein wichtiger Meilenstein. Mit dem 5-StandorteProgramm des Landes NRW steuert die Metropole Ruhr proaktiv den Strukturwandel: mit innovativen Projekten für gezielte Investitionen und neue Jobs. Durch Mittel aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen werden zukunftsweisende Projekte bis 2038 mit maximal 662 Millionen Euro gefördert. Die fünf Standorte sind Duisburg, Gelsenkirchen, Herne, Hamm und der Kreis Unna.
Diese Projekte werden gefördert
1. Nachhaltige und zielgerichtete Flächenentwicklung
Die Metropole Ruhr ist ein polyzentrischer Ballungsraum. Genau deswegen müssen Flächen effizient genutzt werden. Wirtschaftliches Wachstum benötigt Gewerbe- und Industrieflächen. Die Entwicklung von Brachflächen ist eine Lösung, auch um Klimaschutz- und Nachhaltigkeitszielen gerecht zu werden. Beim Screening und der Erarbeitung von Umnutzungspotenzialen unterstützt das Projektbüro 5-StandorteProgramm.
2. Intermodale und neue Mobilität
Das Ruhrgebiet braucht ein zukunftsfähiges Mobilitätssystems. Der größte Ballungsraum Europas schöpft sein jetziges und künftiges Potenzial für mehr Wachstum noch nicht aus. Das Projektbüro hilft dabei, gemeinsam mit Partnern Konzepte zu entwickeln, um die Güter- und Personenmobilität der Zukunft zu realisieren.
3. Energie und Klimaschutz – integriert in die Wirtschaft
Der Energieträger Steinkohle und die Montanindustrie haben das Ruhrgebiet über lange Zeit geprägt. Der Industrielle Kern des Ruhrgebiets wird seitdem ständig ressourceneffizienter und klimagerechter und bleibt damit zukunftsfähig. Das 5-StandorteProgramm möchte Projekte vorantreiben, die hieran anknüpfen. Die Industrieregion weltweit führend in Sachen Ressourceneffizienz und Digitalisierung zu positionieren, ist für die Metropole Ruhr eine Chance. Auf dem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt kann sich das Ruhrgebiet, wie im technischen Umweltschutz, als Wegbereiter in Forschung und Entwicklung sowie neuen Produktionsverfahren etablieren.
4. Weiterentwicklung des Innovationssystems
Die bisherigen Erfolge in der Transformation der Metropole Ruhr zu einer Wissensmetropole haben gezeigt, dass nur mit Innovationen in Breite und Spitze der Wirtschaft neue und bestehende Innovationsnetze geschaffen und erhalten werden können. Mit konsequentem Vorgehen kann die Wirtschaft in der Metropole Ruhr durch leistungsfähige Forschung und Entwicklung gestärkt werden. Hierbei gilt es gemeinsam, gerade die Bereiche auszubauen, die für eine klimagerechte, ressourceneffiziente und digitalisierte Wirtschaft stehen.
5. Wertschöpfungskette Bildung
Der Herausforderung, das regionale Bildungssystem für eine postfossile und digitale Wirtschaft zu optimieren, muss sich jeder der fünf Standorte stellen. Dabei liegt der Fokus weniger auf den Strukturen des Bildungssystems, sondern auf dessen Fähigkeiten, die Menschen bestmöglich auszubilden und zu qualifizieren. Dabei profitiert das Ruhrgebiet von der hohen Dichte an Ausbildungs- und Forschungsstandorten. Das 5-StandorteProgramm unterstützt die Standorte dabei, Konzepte und Strategien für die Transformation hin zu einer resilienten Wirtschaftsregion umzusetzen.
Hilfe bei der Förderung
Das Projektbüro der Business Metropole Ruhr arbeitet eng mit den Standorten zusammen und hilft im Prozess bei der Erstellung konkreter Projektskizzen. Dabei ist der Austausch mit den Standortmanagerinnen und -managern der Städte besonders wichtig. Das Projektbüro hilft so bei der Qualifizierung von Förderanträgen und dient als Ansprechpartner für alle Stakeholder im Prozess.
Zwei Gremien für Strukturwandel
Das regionale Handlungskonzept ist die Grundlage zur Identifizierung geeigneter Projektansätze. Es wurde zusammen mit der agiplan GmbH entwickelt. In enger Abstimmung mit dem RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung wurde darüber hinaus eine wissenschaftliche Indikatorik entwickelt. Mit Hilfe dieser sollen Projekte möglichst objektiv bewertet werden.
Zwei Gremien begleiten den Prozess bis zur Förderung: der strategische Beirat und der Strukturstärkungsrat. Beide Gremien sind mit hochkarätigen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und NGOs besetzt und bilden somit die Interessen der gesamten Metropole Ruhr ab.
Der strategische Beirat verhandelt vor allem Grundsatzfragen der Fördersystematik. Der Strukturstärkungsrat ist aktiv an der Projektqualifizierung und -auswahl beteiligt und stellt somit sicher, dass geförderte Projekte auf breiten Rückhalt aufbauen können.
Die Förderkulisse des Investitionsgesetz Kohleregionen umfasst im Kern die fünf Standorte. In Abstimmung mit diesen Standorten kann das Programm unter bestimmten Voraussetzungen auch angrenzende Kommunen umfassen. Das Programm bietet so eine einzigartige Chance für die gesamte Region.