Zum Seiteninhalt springen Zum Seitenfuß springen

Innenstadtdialog Ruhr: Innenstädte neu denken und gestalten

ESSEN. 02.05.2023. Prof. Dr. Julia Frohne, Geschäftsführerin der Business Metropole Ruhr GmbH (BMR): „Es braucht neue Ideen für die Innenstädte. Einkaufen allein ist nicht mehr ausschlaggebend für einen Besuch. Attraktive Anreize müssen geschaffen werden. Nutzmischung ist das Schlagwort der zukünftigen Entwicklung - Wohnen, Arbeiten und Erleben zusammen neu denken. Um die Innenstädte für die Zukunft erfolgreich aufzustellen, muss auch über ein flexibles und modifiziertes Baurecht nachgedacht werden“.

Abgebildet sind 6 Panel-Teilnehmende auf der Bühne über die Zukufnt der Innenstädte debattieren. Das Publikum schaut zu.

Innenstädte brauchen neue Konzepte, um künftig attraktiv zu bleiben. Bundesweit, aber gerade auch in einer Region wie der Metropole Ruhr mit 53 Kommunen. Am Mittwoch, 15. Februar 2023, fand der dritte Innenstadtdialog Ruhr statt. Dabei standen die Themen Innenstadtmanagement, Planungsrecht und Bauordnung im Fokus. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, diskutierte zusammen mit Verantwortlichen der Immobilienwirtschaft, des Citymanagements und der Kommunalverwaltung in Gladbeck den rechtlichen und organisatorischen Rahmen für eine neue Innenstadtentwicklung. Es sind konkrete Fragestellungen: Wie können Genehmigungs- und Planungsprozesse agiler und flexibler gestaltet werden? Welche Anreize brauchen Immobilieneigentümer, um leerstehende Flächen in der Innenstadt anzugehen? Wie muss sich das Citymanagement weiterentwickeln, wenn sich Besuchs- und Einkaufsgewohnheiten der Bevölkerung verändern?

„Die Innenstädte und Stadtzentren sind das Herz unserer Kommunen. Wenn es dort pulsiert, lebt eine Stadt und zieht Menschen an. Daher bestehen die Fördermaßnahmen der Landesregierung Nordrhein-Westfalen aus unterschiedlichen Bausteinen: Mit dem Sofortprogramm „Zukunft. Innenstadt. Nordrhein-Westfalen“ werden die Kommunen unterstützt Frequenzbringer in die Einkaufsstraßen zu holen. Ein wichtiger Schlüsselfaktor für die Neuaufstellung der Innenstädte ist aber auch eine neue Nutzungsvielfalt. Der Förderbaustein „Dauerhafte Umnutzung leerstehender Ladenlokale“ der Städtebauförderung bringt beispielsweise zusätzlich Leben in die Randbereiche der Innenstädte und bringt neue Perspektiven. Die Städte in Nordrhein-Westfalen sind aufgefordert, Innenstadtkonzepte zu entwickeln und weiterzuentwickeln, um die Innenstädte zukunftsfest zu machen. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen unterstützt dabei durch Förderungen, aber auch den weiteren Abbau von bürokratischen Hürden“, sagte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Der dritte Innenstadtdialog steht ganz im Zeichen von Planungsrecht und Citymanagement. Die Innenstadtentwicklung hat viele Facetten. Die enge und übergreifende Kooperation der vielfältigen Akteure ist der Schlüssel, um Innovationen freizusetzen und die nachhaltige Entwicklung lebendiger Innenstädte zu beschleunigen“, ergänzte Prof. Dr. Julia Frohne.

Der Innenstadtdialog Ruhr ist eine Veranstaltungsreihe der Business Metropole Ruhr gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungen der Städte Bochum, Duisburg, Gladbeck, Gelsenkirchen und Recklinghausen. Ziel ist es, die Voraussetzungen für einen "Neustart" der Innenstädte zu schaffen. In fünf Fachveranstaltungen werden thematische Akzente gesetzt und unterschiedliche Perspektiven eingenommen. Der Innenstadtdialog Ruhr will so ein ganzheitliches „Ökosystem Innenstadt“ entwickeln.

Statements der Teilnehmenden:

„Die Innenstädte müssen in viele kleine Erlebnis- und Nutzungsfragmente aufgeteilt werden, um Bürgern und Besuchern Abwechslung, Aufenthaltsqualität und Sicherheit zu bieten.

Der Mut zu handeln wird wachsen, wenn gemeinsame Visionen sichtbar werden, dafür müssen eventuell die Rahmenbedingungen neu ausgehandelt werden“.

Gloria Göllmann, Geschäftsführerin Immobilien- und Standortgemeinschaft Solingen-Ohligs e.V.

„Das Ruhrgebiet und seine Innenstädte zeichnen sich durch eine schicke Unperfektion aus. Die Herausforderung ist dabei, die Transformation zu akzeptieren. Die Potenziale sind bereits vorhanden, wir müssen sie nur selbstbewusst vertreten, ein Umdenken vorantreiben und neue Wege ebnen und auch tatsächlich beschreiten. Dafür ist die Bündelung der unterschiedlichen Kompetenzen, mit dem gemeinsamen Ziel enkelfähige Innenstädte zu gestalten, notwendig und zielführend“.

Sarah Dungs, Geschäftsführerin Greyfield Group

„Die Innenstadt muss ihre Vorteile ausspielen können, alle wollen die Innenstadt! Dann aber müssen die Prozesse schneller werden und das erreicht man nur mit Vereinfachung und Entschlackung von Genehmigungsprozessen“.

Dr. Thomas Lüttgau, Lenz und Johlen Rechtsanwälte Partnerschaft mbB

„Auf Grund meiner langjährigen Erfahrungen im Shopping-Center-Management bin ich davon überzeugt, dass auch Innenstädte ein stärkeres „Management“ benötigen. Ein Innenstadt-City-Zentrenmanagement ist Vertriebler, Makler, Unternehmensberater, Mediator und Manager. Es muss proaktiv die Akteure einer Innenstadt zusammenbringen“.

Christoph Keimes, Geschäftsführer LUKOM Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft mbH

„Stadtentwicklung muss aus dem Ort heraus entstehen - für die Menschen, verantwortungsvoll, mutig und innovativ! Wir brauchen gute Prozesse, die klare Rahmenbedingungen und Erwartungen hervorbringen, um Verbindlichkeit für alle Beteiligte im komplexen und diversen Innenstadtgeflecht zu bekommen“.

Thomas Binsfeld, Mitglied der Geschäftsleitung / Prokurist Landmarken AG

"Der dritte Teil der Veranstaltungsreihe Innenstadtdialog RUHR bietet die Chance, direkt mit Expertinnen und Experten zum Thema "Innenstadtmanagement, Planungsrecht, Bauordnung" ins Gespräch zu kommen. In Gladbeck funktioniert die interdisziplinäre Zusammenarbeit besonders zwischen Planung, Bauordnung und Wirtschaftsförderung sehr gut. Wir arbeiten in enger Abstimmung, sehr zielorientiert zusammen und versuchen auch bei unterschiedlicher Sichtweise Lösungen und Kompromisse zu erzielen, um die Innenstadtentwicklung bestmöglich voranzutreiben. Den heutigen Tag möchten wir dazu nutzen, um unsere Erfahrungen zu teilen. Aber natürlich auch, um von anderen Innenstadtakteurinnen und Akteuren zu lernen".

Dr. Volker Kreuzer, Stadtbaurat der Stadt Gladbeck

Jetzt herunterladen

Sie haben Fragen? Sprechen Sie uns an. 

Benjamin LegrandLeiter
Unternehmenskommunikation, Pressesprecher
Bitte akzeptieren Sie die Marketing Cookies, um das Formular abzuschicken.