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Filter setzen Metropole Ruhr

Neuer Regionalplan für das Ruhrgebiet

14.11.2023. Die Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhr (RVR) verabschiedete am Freitag den neuen Regionalplan für das Ruhrgebiet. Dieser legt fest, wo künftig Wohnungen gebaut oder Industrie angesiedelt werden kann und welche Bereiche als grüne Freiflächen erhalten bleiben.

Erstmals seit 55 Jahren wurde der Regionalplan für die Weiterentwicklung der Region von der Metropole Ruhr selbst erstellt. Er löst die im Verbandsgebiet bestehenden Pläne der drei Bezirksregierungen in Arnsberg, Düsseldorf und Münster und den Regionalen Flächennutzungsplan der Städteregion 2030 im mittleren Ruhrgebiet ab.

„Das Ruhrgebiet hat heute doppelten Grund stolz zu sein: Nach mehr als fünf Jahrzehnten hat die Region nun wieder einen selbst erarbeiteten Regionalplan aus der Region für die Region. Denn er ist der erste Regionalplan, der vom direkt gewählten Ruhrparlament beauftragt und verabschiedet worden ist. Und dieser Zukunftsplan wird uns auf dem Weg, die grünste Industrieregion der Welt zu werden, begleiten. Die neu ausgewiesenen Flächen bieten Platz für neue Investitionen, Innovationen und Arbeitsplätze. Gleichzeitig werden wichtige Freiräume für Naherholung, den Artenschutz und den Klimaschutz gesichert", erklärt Dr. Frank Dudda, Vorsitzender der Verbandsversammlung und Oberbürgermeister der Stadt Herne. 

Der Regionalplan Ruhr

Der neue Regionalplan für das Ruhrgebiet umfasst eine Fläche von 443.709 Hektar. Knapp die Hälfte (48 Prozent) entfällt auf Allgemeinen Freiraum und Agrarbereiche, 23 Prozent der Fläche sind für Allgemeine Siedlungsbereiche und 20 Prozent für Waldbereiche ausgewiesen. Für Gewerbe und Industrie stehen im Regionalplan rund 5.100 Hektar Potenzialflächen zusätzlich zur Verfügung, davon entfallen rund 1.300 Hektar auf Regionale Kooperationsstandorte für flächenintensive Betriebe. Die Allgemeinen Siedlungsbereiche enthalten rund 3.200 Hektar Wohnreserven für etwa 140.000 zusätzliche Wohnungen fest.

48 %Freiraum und Agrarbereiche
23 %Siedlungen
20 %Wald

„Nachdem unser Vorläufer, der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk 1966 bundesweit den ersten Regionalplan vorgelegt hat, knüpft der Regionalplan Ruhr an diese bewährte Tradition an. Der flächendeckende Regionalplan für die Metropole Ruhr trägt durch eine verantwortungsvolle und bedarfsorientierte Flächenausweisung den Herausforderungen der Zukunft Rechnung. Durch die Wiedernutzung von Industrie- oder Brachflächen wird zum Beispiel die Inanspruchnahme von Freiraum ‚auf der Grünen Wiese‘ vermieden.“

Karola Geiß-NetthöfelRegionaldirektorin, Regionalverband Ruhr

„Mit dem Regionalplan können die Kommunen erstmals seit Jahren die Gesamtfläche der Gewerbeflächen vergrößern – und das auch mit regionaler Perspektive und Blick auf den Schutz des Freiraums. Dies ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Metropole Ruhr. Unternehmen brauchen Platz für Ansiedlungen und Erweiterungen. Die schnell vermarktbare Fläche dafür war bereits im letzten Jahr auf 480 ha geschrumpft. Nun gibt es einen klaren Plan, der der Wirtschaft Perspektive bietet und die Lebensqualität im Blick hat.“

Prof. Dr. Julia FrohneVorsitzende der Geschäftsführung, Business Metropole Ruhr