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Jörg Kemna, Business Metropole Ruhr, Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, Moderator Tobias Häusler, stehen auf einer Bühne und sind im Gespräch.
Filter setzen Wissenstransfer

Impact zum Geschäftsmodell machen

18.04.2024. Inspirierend, intensiv, gefüllt mit informativen Gesprächen und Diskussionsrunden – das war der Innovation Day 2024. Unter dem Motto „Wertschöpfen mit Impact“ diskutierten junge Start-ups mit etablierten Unternehmen, Teilnehmende aus dem Ruhrgebiet vernetzten sich mit Gästen aus ganz Deutschland und den Niederlanden. Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie können wir wirtschaftlich innovativ, aber zugleich sozial und ökologisch verantwortlich handeln?

NRW braucht werteorientiertes Wirtschaften

Das Welterbe Zollverein mit seiner ganz eigenen Innovationsgeschichte war dafür der richtige Ort. Eine Machermentalität gepaart mit sozialer Verantwortung habe es in Essen und im Ruhrgebiet schon immer gegeben, betonte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen beim Begrüßungstalk. Auch heute könnten wirtschaftlicher Erfolg und soziale und ökologische Verantwortung nicht losgelöst voneinander betrachtet werden, ergänzte Jörg Kemna, Geschäftsführer der Business Metropole Ruhr. Das zeige das große Interesse am Innovation Day. Dieser war mit 280 Personen vor Ort vollends ausgebucht.

„Für die Transformation Nordrhein-Westfalens zu einem klimaneutralen, nachhaltigen und zukunftssicheren Standort ist ein werteorientiertes Wirtschaften zentral. Wenn Unternehmen beherzt anpacken und Umwelt, Soziales und Gemeinwohlorientierung zusammen denken, zahlt sich dies am Ende aus - nicht nur für die Unternehmen und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes, sondern für unsere Gesellschaft insgesamt. Unternehmerinnen und Unternehmer, die Geschäftsmodelle mit Impact entwickeln: Nordrhein-Westfalen braucht euch!“

Mona NeubaurMinisterin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen

Aus der Nische heraus

Dass Wertschöpfen mit Impact längst aus der Nische heraus ist, machte Dr. Antje von Dewitz, geschäftsführende Gesellschafterin der Outdoor-Marke VAUDE, in ihrer Keynote deutlich. Ziel des Unternehmens sei es, vollständig kreislauffähig zu werden. Man verbessere Lieferketten und Materialien, biete aber auch eine Reparaturwerkstatt und einen Secondhand-Shop an, so von Dewitz. Im Vergleich zu 2019 habe das Unternehmen bereits 32 Prozent seiner Emissionen eingespart und zugleich den Umsatz um 30 Prozent gesteigert.

„Ich hätte selbst nicht gedacht, dass sich unsere Maßnahmen so schnell in den Geschäftszahlen niederschlagen. Das ist mutmachend und ich kann nur jeden ermutigen, diesen Weg einzuschlagen.“

Dr. Antje von Dewitzgeschäftsführende Gesellschafterin, VAUDE Sport GmbH & Co. KG

Unternehmen und Start-ups aus dem Ruhrgebiet stellen Ideen vor

Im anschließenden Elevator Pitch, im Barcamp und in der Ausstellung zeigten Unternehmen und Start-ups aus der Metropole Ruhr, dass soziale und ökologische Verantwortung auch in der Region bereits gelebt wird: Beim Gesundheitsunternehmen opta data aus Essen ist das Thema Corporate Social Responsibility als internes Start-up aufgestellt. Die Bochumer GLS Bank fördert vor allem Projekte und Ideen, deren Geschäftsmodell im Kern nachhaltig sind. Und das soziale Start-up Blinc will Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung besser in den Arbeitsmarkt integrieren.
 

Nachhaltigkeit als business-relevante Komponente

Auch die Speakerinnen des HERHOOD Talks forderten die Teilnehmenden auf, ihre sozialen oder ökologischen Geschäftsideen umzusetzen. Im Ruhrgebiet gebe es ein großes Innovationspotenzial und viele Netzwerke, die Gründungen unterstützten. Am Ende des Innovation Days waren sich die Teilnehmenden einig, dass soziale und ökologische Verantwortung weiter an Bedeutung gewinnen werden. Das Pflänzchen Nachhaltigkeit werde zu einer business-relevanten Komponente, fasste es Jerome Cochet von der goodcarbon GmbH im Abschluss-Talk zusammen.