Am 19.09.2024 startet die Investorentour Ruhr zum siebten Mal. Was macht dieses Format so erfolgreich?
Dirk Leutbecher: Das Ruhrgebiet „erfahren“ ist der Slogan der Investorentour. Und in diesem Slogan steckt schon viel von dem drin, was die Investorentour ausmacht. Denn die Flächen, die auf der Tour vorgestellt werden, könnte man sich ja auch im Internet ansehen oder am Telefon besprechen. Die Tour ist aber viel mehr als nur eine Aneinanderreihung von verschiedenen Fakten über mögliche Investitionsflächen. Denn wie so oft „erfährt“ man auf dem Weg und vor Ort die wichtigen Dinge neben den trockenen Fakten. Schon im Bus besteht die Möglichkeit, sich mit den Ansprechpartnern auszutauschen. Und vor Ort bekommt man ein Gefühl, was den Standort ausmacht. Bei meinen Vorlesungen zum Thema Projektentwicklung an den Universitäten ist es für mich immer ein wichtiger Aspekt, den Studierenden mit auf den Weg zu geben, sich niemals nur auf Google Maps und bunte Prospekte zu verlassen. Und wer vor Ort mit den verantwortlichen Personen der Städte eine Currywurst zum Mittag gegessen hat, der greift auch später viel leichter zum Telefon, um sich zum aktuellen oder auch anderen Projekten auszutauschen.
Wie ist die Idee entstanden, das Ruhrgebiet zu „erfahren"? Und wie ist dieses Format gewachsen?
Dirk Leutbecher: Man müsste mal machen, habe ich oft gehört. Und tatsächlich musste man dann einfach mal machen. In vielen Gesprächen war die Idee einer solchen Veranstaltung schon da. Es hatte aber offenbar keiner die Energie, den Tatendrang oder wie immer man es auch bezeichnen will, es einfach mal zu machen. Trotzdem mussten dann die ersten Teilnehmerinnen schon noch überzeugt werden. Aber dann hat es sich auch einfach „rumgesprochen“, dass auf der Tour interessante Projekte, Ideen und Personen dabei sind. Dass wir auf jetzt fünf Touren anwachsen würden, war am Anfang allerdings noch nicht abzusehen. Toll dass das geklappt hat. Das ist und war allerdings ohne die tolle Teamarbeit mit der BMR auch nicht alleine zu realisieren.
STONY Real Estate Capital
Dirk Leutbecher ist Geschäftsführer und Gründungsgesellschafter der STONY Real Estate Capital GmbH & Co. KG. Anfang 2010 gründete er STONY Real Estate Capital als unabhängigen Finanzierungs- und Strukturierungspartner für Immobilienprojekte und Immobilientransaktionen. Diese Themenbereiche sind auch heute noch die Schwerpunkte innerhalb der Gesellschaft.
STONY Real Estate Capital organisiert darüber hinaus spezielle Netzwerk- und Fortbildungsveranstaltungen für Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Bereichen der Immobilienwirtschaft. 2014 wurde mit der Immobilienkonferenz-Ruhr ein auch über die Metropole Ruhr hinaus bekanntes Netzwerktreffen geschaffen, das 2022 in das neues Format MEET@RUHR übergeleitet wurde.
Die Immobilienwirtschaft steckt immer noch im Krisenmodus. Wie schätzen Sie die Entwicklung des Marktes ein?
Dirk Leutbecher: Dazu müsste man die berühmte „Glaskugel“ haben. Zumal es nicht „den Markt“ in Deutschland gibt. Zum einen nicht in regionaler Sicht, zum anderen nicht über die verschiedenen Assetklassen hinweg. Vergleicht man beispielsweise den Büro- und Logistikmarkt miteinander, sieht die derzeitige Lage komplett anders aus. Der Büromarkt ist extrem angespannt. Home-Office und ESG (Environmental, Social and Governance) sind hier nur zwei Stichworte. Und das Trianon-Gebäude in Frankfurt veranschaulicht, wie schnell Millionenwerte vernichtet werden können. Den Logistikmarkt hingegen bezeichnen manche als das „Gallische Dorf“ der Assetklassen. Auch wenn hier nicht alles glänzt, sind die Marktaussichten deutlich positiver.
Was ist aus Ihrer Sicht das stärkste Argument, im Ruhrgebiet zu investieren?
Dirk Leutbecher: Hier verweise ich ja schon fast mantrahaft auf die unterschiedlichen Schwankungsbreiten im Vergleich zu den sog. A-Städten. Platt gesagt, geht es im Ruhrgebiet nicht so schnell rauf, aber halt auch nicht so schnell runter. Das mag vielleicht langweilig sein, stellt aber insbesondere bei unterschiedlichen Investments in unterschiedlichen Regionen auch eine Absicherung dar.
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