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© Wachirapong Bild von 6 gestapelten Holzwürfeln mit den Buchstaben E, S, G und passenden Symbolen

Nachhaltig erfolgreich: Vom Green Deal zur richtigen ESG-Strategie

Wer heute die klimaneutrale Transformation aktiv vorantreibt, legt den Grundstein für zukünftigen Erfolg. So kann man einen der Grundgedanken des Green Deals beschreiben. Und während der Green Deal auf politischer Ebene ambitionierte Ziele formuliert, rückt nun auch immer mehr die Wirtschaft in den Mittelpunkt einer nachhaltigen Zukunftsgestaltung – insbesondere die Unternehmen im Mittelstand, auch bei uns in der Region. Das Gute daran ist: Gerade kleine und mittlere Betriebe sind meistens besonders agil und innovationsfreudig – perfekte Voraussetzungen also, um die Chancen des Green Deals zu nutzen und sich mit der richtigen ESG-Strategie erfolgreich am Markt zu positionieren.

Nachhaltigkeit als Wegweiser für Wachstum und Innovation

Immer mehr Kunden, Investoren und Mitarbeitende erwarten von Unternehmen, dass diese nicht nur wirtschaftlichen Erfolg anstreben, sondern auch Verantwortung für die Umwelt und Gesellschaft übernehmen. Diese Entwicklung ist kein kurzfristiger Trend, sondern eine wegweisende Veränderung im Denken und Handeln aller Marktteilnehmender. Wer jetzt zukunftsorientiert in nachhaltige – und damit zukunftsfähige – Geschäftspraktiken investiert, kann sich als Impulsgeber profilieren, der den Wandel mitgestaltet, statt ihm hinterherzulaufen.

Der Schlüssel liegt dabei in einer ganzheitlichen Strategie, die nicht allein ökologische Faktoren, sondern auch soziale und wirtschaftliche Gesichtspunkte berücksichtigt. Mit einer solchen Unternehmensstrategie entfaltet Nachhaltigkeit ihre volle Wirkungskraft als Motor für Wachstum und Innovation. Unternehmen, die sich in der Konsequenz an klaren Prinzipien orientieren, ziehen motivierte Fachkräfte an, erschließen neue Kundenkreise und überzeugen Geschäftspartner mit einem zukunftsweisenden Geschäftsmodell.

Sie haben damit alle klassischen ESG-Anforderungen (Environmental, Social & Governance = ESG, englisch für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) im Blick.

ESG-Kriterien: Sprungbrett für zukunftssichere Geschäftsmodelle

Für viele Betriebe, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), waren ESG-Kriterien lange Zeit ein abstrakter Begriff. Inzwischen setzen diese Standards jedoch wichtige Impulse: Sie fördern Transparenz, nachhaltige Investitionen und die Bereitschaft, Geschäftsmodelle zu überdenken.

Gerade KMU profitieren hierbei von ihrer Flexibilität. Während Großkonzerne aufwendige Umstrukturierungsprozesse meistern müssen, können kleinere Betriebe zügig Anpassungen vornehmen. Dieser Vorteil macht sich besonders bei ESG-Initiativen bemerkbar: Wer frühzeitig damit beginnt, seine Emissionen, Energieverbräuche oder auch soziale Aspekte zu erfassen und zu optimieren, schafft Vertrauen bei Kunden, Kapitalgebern und öffentlichen Institutionen.

Einzelne Maßnahmen, wie der Umstieg auf Ökostrom oder die Einführung kreislauffähiger Verpackungslösungen, sind zudem leichter umzusetzen, wenn die Entscheidungswege kurz sind. Was zunächst nach Mehraufwand klingt, zahlt sich langfristig aus: durch niedrigere Energiekosten, höhere Mitarbeiterzufriedenheit und nicht zuletzt ein attraktiveres Markenimage im Wettbewerb.
 

Kreislaufwirtschaft: Wertschöpfung neu denken

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Kernelement des Green Deal – und bietet enormes Potenzial für Unternehmen, die offen für Neues sind. Statt Produkte nach einmaliger Verwendung zu entsorgen, rücken die 3 „R“ in den Vordergrund: Repair, Recyle, Reuse. Wobei das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist und es noch diverse Abstufungen gibt, sodass manchmal auch von 9 “R” gesprochen wird (wer sich mehr damit beschäftigen möchte, findet bei der DIN weitere Informationen dazu). In Summe bedeutet es nicht nur, dass Ressourcen effizienter genutzt werden, sondern auch, dass sich ganz neue Geschäftsmodelle auftun.

Ein Beispiel

Ein mittelständisches Unternehmen kann im Rahmen einer solchen Strategie z.B. durch Miet- oder Serviceangebote punkten, bei denen Kunden Produkte zurückgeben, damit diese professionell generalüberholt oder recycelt werden. Gerade bei IT-Hardware ist dies durch die Etablierung eines Backmarkets inzwischen schon weit verbreitet. Durch den Einsatz solcher Produkte lässt sich somit der eigene CO₂-Fußabdruck im Unternehmen deutlich verringern. Gleichzeitig entsteht ein positives Markenbild, das sich am Markt gezielt kommunizieren lässt.

Digitaler Fortschritt als Nachhaltigkeitstreiber

Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand. Was früher als getrennte Handlungsfelder gehandhabt wurden, verschmilzt heute zu einer Erfolgsmatrix, die Effizienzsteigerungen und Klimaschutz vereint. Die Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) haben in vielen Unternehmen zu mehr Transparenz von Produktionsprozessen und Lieferketten beigetragen. Denn Nachhaltigkeit ohne digitalisierte und automatisierte Prozesse ist in ihrer Komplexität nur schwer zu handhaben.

Datenbasierte Lösungen, etwa Sensoren in Maschinen, helfen dabei, den Energieverbrauch in Echtzeit zu tracken und Schwachstellen frühzeitig zu erkennen. Intelligente Logistiksysteme reduzieren Transportwege, indem sie Fahrten besser bündeln oder ganz vermeiden. Und KI-Anwendungen übernehmen Routineaufgaben, sodass sich Beschäftigte auf die Optimierung von Produktqualität und Kundenservice konzentrieren können.

Das Ergebnis: Weniger Ressourceneinsatz, mehr Produktivität und eine höhere Zufriedenheit bei allen Beteiligten. Unternehmen, die ihre Digitalisierung vorantreiben, machen sich so fit für die Herausforderungen der Zukunft. Neben dem reinen Umweltaspekt profitieren sie auch von optimierten Prozessen und Kosteneinsparungen – eine klare Win-win-Situation.

 

Gemeinsam stärker: Netzwerke und Partnerschaften nutzen

Obwohl viele Aufgaben zunächst komplex erscheinen, gibt es meist bereits bestehende Ansätze, Kooperationen oder Förderprogramme, die den Weg in die nachhaltige Transformation ebnen. Besonders erfolgreich sind Unternehmen, die sich in Netzwerken engagieren, den Austausch mit Gleichgesinnten suchen und von bereits erfolgreich umgesetzten Projekten lernen. Grund genug auch für uns, im Rahmen unseres Projektes eine regelmäßige Sprechstunden und weitere Veranstaltungsformate anzubieten.

Branchenverbände, regionale Wirtschaftsförderungen und Initiativen wie „Klimaschutz-​Unternehmen“ oder diverse regionale Cluster bieten vielseitige Unterstützung: von Wissensaustausch über gemeinsame Marketingaktionen bis hin zur Förderung von Pilotprojekten. Zusammenarbeit zahlt sich aus, denn nicht jedes Unternehmen muss jedes Detail allein bewältigen.

Zudem tragen starke Netzwerke dazu bei, dass Herausforderungen schneller identifiziert und in Zusammenarbeit zielorientiert gelöst werden. Innovative Ideen finden schneller Eingang in den betrieblichen Alltag, Fördermittel können gemeinschaftlich beantragt werden, und der Zugang zu Fachkräften mit Zukunftskompetenzen wird erleichtert.

Ihre Green Deal Sprechstunde.
Fragen Sie nach!

Greentech.Ruhr bietet an jedem letzten Mittwoch im Monat von 08:30 bis 09:15 Uhr eine Sprechstunde mit dem Autor unseres Artikels, Dr. Martin Bethke, an. Stellen Sie direkt Fragen zur Umsetzung, Bedeutung und Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien für Ihr Unternehmen. Die Teilnahme ist kostenlos.

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Umsetzung in kleinen Schritten: Inspiration statt Überforderung

Die Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise und die Umsetzung von ESG-Anforderungen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Und ein Marathon will gut geplant sein, damit man auch erfolgreich am Ziel ankommt. Für Unternehmen ist daher die Integration von ESG-Anforderungen und die Transformation zu einem nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen ein kontinuierlicher Prozess mit fünf einfachen Schritten, der sowohl strategisches Denken als auch unternehmerisches Handeln erfordert:

  1. Analyse der Unternehmensspezifischen Position und des Status Quo.

  2. Entwicklung einer Vision und Mission für das Unternehmen.

  3. Definition von Nachhaltigkeitszielen, Transformationspfaden und KPIs.

  4. Implementierung von Maßnahmen

  5. Anpassung der Steuerungs- und Führungsprozesse.


Vielfach geht dies auch einher mit der Anpassung des eigenen Geschäftsmodells und der Ausrichtung auf die unternehmerische Zukunft.

So einfach das in der Theorie klingt, um so herausfordernder ist es in der Praxis. Jeder, der schon einmal an der Entwicklung einer neuen Unternehmensstrategie mitgewirkt hat, weiß, dass gerade die Implementierung der Strategie eine große und anspruchsvolle Herausforderung ist, die alle Mitarbeiter auf allen Hierarchiestufen betrifft. Es gilt Strukturen, Prozesse und Kultur miteinander zu verzahnen und auf das neue Ziel – Nachhaltigkeit in allen Dimensionen und das nachhaltige Wirtschaften – auszurichten. Es lohnt sich also, sich die notwendige Zeit zu nehmen, um ein strukturiertes Vorgehen mit klaren Vorgaben zu planen. Aber mindestens ebenso wichtig ist es, eine klaren Erwartungskommunikation an alle am Prozess Beteiligten zu betreiben und mit dem richtigen Mindset auf allen Ebenen des Unternehmens in den Prozess zu starten.

 

„Die Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise und die Umsetzung von ESG-​Anforderungen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Und ein Marathon will gut geplant sein, damit man auch erfolgreich am Ziel ankommt.“

Dr. Martin BethkeStrategie-​ und Nachhaltigkeitsberatung

Fazit

Jeder Schritt, den ein Unternehmen in Richtung Klimaneutralität und Ressourcenschonung unternimmt, ist ein Schritt in eine zukunftsfähige Wirtschaft. Dabei geht es nicht nur um Pflichterfüllung angesichts neuer Regulierungen, sondern vor allem um die Wettbewerbsvorteile und Chancen, die sich durch diesen Wandel eröffnen.

Innovation, Markenstärkung, neue Geschäftsfelder – all dies sind Potenziale, die aus den Ideen des Green Deal erwachsen. So wird Nachhaltigkeit vom Kostenfaktor zum Wachstumstreiber, der langfristige Sicherheit schafft und das Unternehmen zu einem attraktiven Arbeitgeber, Lieferanten und Partner macht.

Lassen Sie sich von diesem positiven Ausblick inspirieren. Mit einer klaren Strategie, einer engagierten Belegschaft und dem Mut, neue Wege zu beschreiten, können kleine wie große Unternehmen gleichermaßen die Vorreiterrolle in ihrem Marktsegment übernehmen. Der Green Deal und die ESG-Anforderungen sind eine Einladung, unsere Wirtschaft neu zu denken – mutiger, kreativer und vor allem nachhaltiger. Wer heute den ersten Schritt wagt, wird morgen zu den Gewinnern zählen.

In den nächsten Artikeln werden wir dann detailliert aufzeigen, wohin sich die aktuelle ESG-Gesetzgebung entwickelt (Stichwort Corporates Sustainability Reporting Directive (CSRD) und Omnibus-Gesetzgebung) und was es im Mittelstand jetzt konkret zu tun gibt. 

Green Deal Inforeihe

Alle weiteren Artikel zu unserem Themenschwerpunkt Green Deal finden Sie auf unserer Übersichtsseite. Hier entlang!


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Christian CubProjektmanager
Greentech.Ruhr
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