„Das Ruhrgebiet von heute ist wirtschaftlich breit aufgestellt, es kann deshalb mit Herausforderungen umgehen“, sagte Prof. Dr. Julia Frohne, Geschäftsführerin der BMR: „Unsere Aufholjagd ist jedoch gefährdet. Neben Energiekosten und Konjunkturaussichten alarmiert die Fachkräfteentwicklung. Auch in der Metropole Ruhr werden die Beschäftigten immer älter, hier droht eine wachsende Lücke.“ Der Anteil der Über-55-Jährigen bei den Erwerbstätigen im Ruhrgebiet ist 2022 auf 21,7 % gestiegen. Der Zuwachs in absoluten Zahlen betrug 85,2 % verglichen mit 2010.
Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund und Vorsitzender des BMR-Beirats, sagte: „Die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft im Ruhrgebiet wird aktuell auf eine harte Probe gestellt. Die sehr hohen Strompreise und die ausufernden Bürokratiepflichten sind die größten Geschäftsrisiken. Hinzu kommt, dass viele Unternehmen bereits heute ihren Fachkräftebedarf nicht decken können. Es ist daher wichtig, in die duale Berufsausbildung zu investieren. Mit insgesamt 13.044 neuen Ausbildungsverträgen zum 1. August konnten die Ruhr-IHKs ein Plus von mehr als 6 % verglichen mit dem Vorjahr verzeichnen.“
Besonders starkes Beschäftigungswachstum entfiel 2022 laut Wirtschaftsbericht Ruhr auf die Leitmärkte Freizeit & Events (+5.626; +7,1 %) und Bildung & Wissen (+4.137; +4,4 %). Auch der Industrielle Kern (+7.153; +2,2 %) lag über den Landes- und Bundestrends. Der jobintensive Leitmarkt Gesundheit mit einem Anteil von 19,9 % an der Gesamtbeschäftigung konnte einen Zuwachs von 1,6 % verbuchen (+5.687).
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