AUF EINEN BLICK
- Treffpunkt: Flixbushaltestelle, Freiheit 5a, 45127 Essen
- Uhrzeit: 07.30 Uhr
- Abfahrt: 08.00 Uhr
- Ansprechpartner: Matthew Graydon
- Telefonnummer: +49 151 23742413
- Hotel: Ibis Hotel Utrecht, Bizetlaan 1, Utrecht
PROGRAMM
Mittwoch, 12. November 2025
07.30 Uhr
Eintreffen am Treffpunkt
Freiheit 5a, 45127 Essen
08:00 Uhr
Abfahrt
10:00 - 11:45 Uhr
Ankunft in Arnheim
Cleantech Park, Arnhem
- Begrüßung und Vorstellungsrunde
- Einführung in das energieeffiziente Industriegebiet Cleantech Park mit Fokus auf Energielösungen – Marc Hiddink
- Fachpräsentation: CIRCO – Circular Design Methoden im Bauwesen – Lilian van Hove
11:45 - 13:00 Uhr
Transfer nach Utrecht
13:00 - 14:30 Uhr
Mittagsimbiss
Restaurant Warmoes, Utrecht
- Einführung in das Cartesiusviertel – Gabrielle Muris, Projektleiterin Werkspoorkwartier
14:30 - 16:45 Uhr
Projektbesuch
Cartesiusviertel - Nachhaltige Stadtentwicklung, Utrecht
- Geführter Rundgang durch das neuentwickelte Stadtviertel Cartesiusviertel mit seinen zirkulären Gebäuden - Gabriele Muris
- 14:30 Uhr: Werkspoorfabriek / Respace: Umnutzung alter Fabrikhalle zu flexiblen, zirkulären Gewerbeflächen - Eldin Fajkovic
- 15:15 Uhr: Campus Werkspoor – HoutWerk 3: Baustellenbesichtigung nachhaltiger, demontabler Bürogebäude - Job Kuijpers, Woody Builders
- 16:00 Uhr: Appartementgebäude Solo: Erstes fertiggestelltes Gebäude im Cartesiusviertel - Roy van Maarsseveen, Zecc Architecten
16:45 - 17:30 Uhr
Fahrt ins Stadtzentrum
17:30 Uhr
Netzwerkevent mit niederländischen Branchenvertretern
The Green House Restaurant, Utrecht
- 17.30 Uhr: Aperitif
- 18:00 Uhr: Begrüßung
- 18:15 Uhr: Podiumsdiskussion mit Bouwapp, Magoxx und Müller Fenster & Fassaden
- 18:45 Uhr: Walking Dinner
20:45 - 21:00 Uhr
Fahrt zum Hotel
21:00 Uhr
Einchecken und Zeit zur freie Verfügung
Ibis Hotel Utrecht, Bizetlaan 1, 3533 KC Utrecht
Donnerstag, 13. November 2025
08:30 Uhr
Abfahrt nach Delft
10:00 - 12:00 Uhr
Fachbesuch: TU Delft Faculty of Architecture and the Built Environment / The Green Village
- Vortrag zu zirkulärem Bauen & Urban Mining
- Führung über den Green Village Campus
- Austausch mit Siebe Bakker von Bureau Bakker
12:00 - 13:15 Uhr
Mittagsimbiss
Café Labs, Schieweg 15a, 2627 AN Delft
13:15 - 13:45 Uhr
Transfer nach Rotterdam
14:00 - 16:00 Uhr
Firmenbesuch bei GROUP A Architects
Keilestraat 9F, 3029 BP Rotterdam
- Vortrag von GROUP A und Carbonlab zum Thema Paris Proof Bouwen
- Führung durch das “Keilepand” - Folkert van Hagen
- Führung durch die “Voedseltuinen” und das “Getijdenpark” – De Urbanisten
16:00 Uhr
Rückfahrt nach Essen
ca. 19.00 bis 20:00 Uhr
Ankunft in Essen
Freiheit 5a, 45127 Essen
UNTERNEHMEN UND REFERENTEN
Cleantech Park Arnhem
Der Cleantech Park Arnhem ist ein ehemaliges Industriegebiet, das sich zu einem zukunftsweisenden Standort für Nachhaltigkeit, Innovation und Zusammenarbeit entwickelt hat. Der Park fördert die Entwicklung sauberer Energie und einer Kreislaufwirtschaft und erforscht gemeinsam mit Partnern wie Veolia, wie lokale Restströme als Rohstoff oder Energiequelle genutzt werden können. Marc Hiddink wird uns mehr zur Projektentwicklung des Cleantech Parks erzählen. Mit seinen 90 Hektar bildet der Park ein dynamisches Ökosystem, das Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen vernetzt, um gemeinsam an den grünen Lösungen von morgen zu arbeiten.
Lilian van Hove von CIRCO, einer Initiative zur Förderung zirkulärer Geschäftsmodelle, gibt zudem Einblicke in Programme für die Bauwirtschaft, in denen Strategien für zirkuläres und biobasiertes Bauen entwickelt werden.

Business Developer
Cleantech Park Arnhem

Partner Coordinator NL & INT
CIRCO
Cartesiusviertel
Das Cartesius-Dreieck in Utrecht ist ein neues, nachhaltiges Stadtviertel auf dem ehemaligen NS-Gelände am Cartesiusweg. Das Viertel wird rund 2.600 Wohnungen, einen großen grünen Park und Einrichtungen wie eine Schule, Gastronomie und Sportanlagen umfassen. Das Besondere daran ist, dass das Viertel nach dem „Blue Zone”-Prinzip gestaltet wurde, mit einem starken Fokus auf gesundes Leben, Bewegung und soziale Verbundenheit. Gabrielle Muris wird uns nach einer einleitenden Präsentation durch das Stadtviertel begleiten.

Business Development
BOEi
Werkspoorfabriek – Respace
Das Werkspoorkwartier in Utrecht war lange Zeit ein unzugängliches Industriegebiet, wird aber langsam zu einem kreativen, kulturellen Arbeitsplatz umgestaltet. Die Werkspoorkathedraal wurde bereits vor einiger Zeit zu einem Raum für kleine Unternehmen und Veranstaltungen umgebaut, aber jetzt wird auch die benachbarte Werkspoorfabriek umgestaltet. In der Werkspoorfabriek realisiert Respace mehr als 3000 m² Bürofläche.
Respace ist ein niederländisches Bauunternehmen, das sich auf die nachhaltige Umwandlung bestehender Gebäude in Wohn- oder Arbeitsräume mittels eines zirkulären, modularen Systems spezialisiert.

Architect
Respace
Campus Werkspoor – Woody Builders
Der Campus Werkspoor ist ein vielseitiger Standort, an dem Arbeiten, Besprechungen und Entspannung in einer einzigartigen und inspirierenden Umgebung zusammenkommen. HoutWerk auf dem Campus Werkspoor in Utrecht ist aufgrund der innovativen Verwendung von Holzbauweisen in einer städtischen Arbeitsumgebung ein besonderes Gebäude. Das Projekt besteht aus zwei vollständig aus Holz errichteten Bürogebäuden, die beide aus nachhaltigen Materialien gebaut wurden. Job Kuijpers vom Projektentwickler Woody Builders wird uns durch die Gebäude HoutWerk I und HoutWerk II führen und das sich im Bau befindende HoutWerk III erläutern.

Commercial Manager
Woody Builders
Zecc Architecten
Zecc Architecten ist ein Architekturbüro aus Utrecht, das sich auf die Gestaltung funktionaler, nachhaltiger und ästhetisch ansprechender Gebäude konzentriert. Ihr Ansatz, der als „Grounded Architecture” bezeichnet wird, legt den Schwerpunkt auf die Schaffung von Räumen, die die Verbindung zwischen Menschen und ihrer Umgebung stärken. Das Büro konzentriert sich auf zwei Hauptaktivitäten. Erstens projektbezogener Wohnungsbau: Zecc Architecten entwickelt verschiedene Wohnungstypen, von Sozialwohnungen bis hin zu luxuriösen Eigentumswohnungen, wobei sowohl Funktionalität als auch Ästhetik im Mittelpunkt stehen. Zweitens die Umgestaltung bestehender Gebäude: Sie sind auf die Umnutzung alter Industriegebäude, Kirchen und anderer bestehender Strukturen spezialisiert, damit diese eine neue Funktion erhalten können, beispielsweise als Wohnungen oder Kulturzentren. Von Roy van Maarsseveen werden wir mehr über das Solo-Projekt erfahren.

Associate Architect
Zecc Architecten
GROUP A Architekten
Group A ist ein Designbüro für Architektur, Innenarchitektur und Städtebau. Seit über 25 Jahren realisiert Group A vielfältige Projekte von Büros und Wohngebäuden bis hin zu Mobilitäts- und Transformationsherausforderungen, bei denen Stadtplanung, Architektur und Innenarchitektur nahtlos ineinander übergehen. Angetrieben von Nachhaltigkeit, Innovation und sozialem Bewusstsein, entwirft GROUP A Umgebungen, in denen Menschen im Einklang mit dem Ökosystem leben und arbeiten. Mit einem optimistischen, pragmatischen und kooperativen Ansatz schafft das Team intelligente, charaktervolle Lösungen, die Designqualität mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt verbinden.
Durch die enge Zusammenarbeit mit Spezialisten, Nachhaltigkeitsexperten und lokalen Partnern entwickelt GROUP A zirkuläre und zukunftssichere Designs, die sowohl Menschen als auch Orte bereichern. Folkert van Hagen wird uns durch das Keilepand und weitere Projekte führen.

Partner / Owner, GROUP A
TU Delft – Faculty of Architecture and the Built Environment / Green Village
Das Green Village ist ein Living Lab für nachhaltige Innovationen in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und Lebensumfeld. Dieser Teststandort befindet sich im Zentrum des Campus der TU Delft und bietet Unternehmern und Forschern die Möglichkeit, ihre experimentellen Projekte in enger Zusammenarbeit mit Behörden und der Öffentlichkeit zu entwickeln, zu testen und zu demonstrieren.
Merel Miedema wird uns durch das Living Lab führen und Projekte erläutern. Zusätzlich wird Siebe Bakker von Bureau Bakker, einem strategischen Büro an der Schnittstelle von Architektur, Forschung und Zusammenarbeit, Einblicke in seine Arbeit geben. Bureau Bakker bringt Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlichem Sektor zusammen, um nachhaltige und innovative Raumkonzepte zu entwickeln.

Projectmanager duurzaam bouwen & renoveren
The Green Village

Catalyst/ strategist
Bureaubakker
DIE NIEDERLANDE
Zehn Tipps im Umgang mit Niederländischen Geschäftspartnern
Bodenständigkeit: Niederländer schätzen Bescheidenheit; akademische Titel wie „Herr Doktor“ sollten beim Vorstellungsgespräch weggelassen werden. Großspurigkeit wird eher belächelt.
Prägnanz: Präsentationen und Produktvorstellungen kurz und sachlich halten; Übertreibungen („beste, größte, umsatzstärkste“) vermeiden.
Preisbewusstsein: Niederländer sind sparsam, achten aber auf Qualität, Pünktlichkeit und Service – deutsche Stärken werden geschätzt.
Zuverlässigkeit: Grundsätzlich termingerechte und gewissenhafte Zahler; Bonitätsprüfung vor Geschäftsabschluss empfohlen.
Konfliktlösung: Rechtsstreitigkeiten selten; persönliche Gespräche lösen Probleme meist schneller als juristische Schritte.
Flexibilität: Niederländer reagieren schnell auf Änderungen; Details der Zusammenarbeit und Verantwortlichkeiten sollten klar abgestimmt werden, auch mündliche Absprachen sind verbindlich.
Humor & Ernst: Leichter Humor schafft Sympathien, sensibel bleiben bei Themen wie dem Zweiten Weltkrieg.
Privates im Gespräch: Lockeres Gespräch über Privatleben ist üblich, nicht als Eingriff in die Privatsphäre werten.
Geschäftsessen: Häufig mittags in einfachen „eetcafés“; Snacks und Kaffee üblich, keine üppigen Menüs erwarten.
Sprache: Englisch ist Standard, Deutsch nur nach Rückfrage; damit vermeiden Sie das Vorurteil, dass Niederländer ihre Sprache sprechen müssen.
Kleiner Sprachführer
| Goede dag! | Guten Tag! | |
| Dag! / Tot ziens! | Auf Wiedersehen! | |
| Doei! / Doeg! | Tschüss | |
| Mijn naam is… | Mein Name ist… | |
| Ik heet… | Ich heiße… | |
| Alstublieft | Bitte | |
| Dank u (wel) | (Vielen) Dank | |
| Wilt u koffie of thee? | Möchten Sie Kaffee oder Tee? | |
| Koffie graag / Thee graag | Einen Kaffee / Tee bitte | |
| Met melk en suiker? | Mit Milch und Zucker? | |
| Spa blauw / Spa rood | Stilles Wasser / Mineralwasser | |
| Zonder | ohne | |
| Met | mit | |
| Goedkoop | günstig | |
| Duur | teuer | |
| Station | Bahnhof | |
| Vliegveld | Flughafen | |
| Trein | Zug | |
| Fiets | Fahrrad | |
| Maandag | Montag | |
| Dinsdag | Dienstag | |
| Woensdag | Mittwoch | |
| Donderdag | Donnerstag | |
| Vrijdag | Freitag | |
| Een | 1 | |
| Twee | 2 | |
| Drie | 3 | |
| Vier | 4 | |
| Vijf | 5 |
DATEN UND FAKTEN
Allgemeine Informationen
| Hauptstadt: | Amsterdam | |
| Wichtige Städte: | Amsterdam, 934.400 Einwohner | |
| Rotterdam, 673.000 Einwohner | ||
| Den Haag, 566.900 Einwohner | ||
| Utrecht, 376.800 Einwohner | ||
| Fläche: | 41.540 km² | |
| Einwohnerzahl: | 18.108 Mio. (Stand 2025) | |
| Einwohnerdichte: | ca. 536 Einwohner pro Quadratkilometer (Stand 2025) | |
| Sprache: | Niederländisch, Friesisch (in der Provinz Friesland) | |
| Währung: | Euro | |
| Tempolimit: | 100 km/h zwischen 06 und 19:00 Uhr | |
| 130 km/h zwischen 19 und 06:00 Uhr | ||
| Staatsform: | Konstitutionelle Monarchie | |
| Parlamentarische Demokratie | ||
| Staatsoberhaupt: | König Willem-Alexander von Oranje-Nassau | |
| Ministerpräsident: | Dick Schoof (seit Juli 2024) (Demissionär) | |
| Provinzen: | Drenthe | |
| Flevoland | ||
| Friesland | ||
| Gelderland | ||
| Groningen | ||
| Limburg | ||
| Nordbrabant | ||
| Nordholland | ||
| Overijssel | ||
| Südholland | ||
| Utrecht | ||
| Zeeland | ||
| Überseegebiete: | Aruba, Bonaire, Curaçao | |
| Saba, Sint Eustatius, Sint Maarten |
Geographie und Bevölkerung
Die Niederlande beheimaten etwa 18,1 Mio. Einwohner. Mit einer Bevölkerungsdichte von 536 Einwohnern/km² (Stand 2025) sind die Niederlande das am dichtesten besiedelte Land Europas. Die Bevölkerung konzentriert sich in der sogenannten „Randstad“, dem städtischen Verdichtungsraum im Westen des Landes, der durch das Städtedreieck Amsterdam-Utrecht-Rotterdam gekennzeichnet ist.
Die Voraussetzungen der Randstad als Motor für die niederländische Wirtschaft sind denkbar gut: viele auf dem Seeweg angelieferte Waren werden über die beiden großen Häfen Rotterdam (2024: Güterumschlag 435,8 Mio. Tonnen) und Amsterdam ins europäische Hinterland transportiert. Daneben beheimatet die Hauptstadt Amsterdam mit dem Flughafen Schiphol einen der größten internationalen Flughäfen. 2024 war er mit einem Frachtaufkommen von ca. 1,49 Mio. Tonnen und 76,2 Mio. Passagieren der drittgrößte Flughafen in Europa. Hinzu kommen in den Niederlanden eine leistungsfähige Infrastruktur, hochqualifizierte Arbeitskräfte, unternehmerfreundliche Genehmigungsverfahren und günstige rechtliche Rahmenbedingungen.
Die Niederländische Wirtschaft
Kernelemente der niederländischen Wirtschaft sind traditionell Handel und Distribution bzw. Logistik. Fischerei und Seefahrt bilden die historische Grundlage für die Entwicklung des Außenhandels und der Industrie. Aufgrund ihrer geographischen Lage mit Meeranbindung und vielen Berührungspunkten mit Nachbarländern haben sich die Niederlande, ihrer Geschichte als Handelsvolk entsprechend, über die Jahre zur Distributionsdrehscheibe Europas entwickelt.
Um ihren Status als Distributionsspezialist in einem sich ausweitenden Europa nicht nur beizubehalten, sondern weiter auszubauen, wird fortwährend in infrastrukturelle Maßnahmen investiert wie den Bau und die Erweiterung des Straßenverkehrsnetzes, der Bahnverbindungen und der Wasserwege (v.a. Rhein, Maas, Schelde).
Aufgrund der Ressourcenknappheit und dem starken Bevölkerungswachstum der letzten hundert Jahre wurde der Export und Import von Gütern und Dienstleistungen zur treibenden Kraft der niederländischen Wirtschaft. Nach der Rezession Anfang 2012 hat sich die Wirtschaftsleistung seit 2014 bis 2020 kontinuierlich positiv entwickelt. Dies ist aufzunehmende Exporte, das Anziehen der Inlandskonjunktur und Unternehmensinvestitionen zurückzuführen. Im Jahr 2020 verzeichnete die niederländische Wirtschaft infolge der COVID-19-Pandemie einen Rückgang um 5,3 Prozent. Im Frühjahr 2020 wurde von der niederländischen Regierung ein Lockdown eingeführt, der zu einem Konjunktureinbruch in allen wichtigen Segmenten führte. Jedoch erholte sich die niederländische Wirtschaft in den Jahren 2021 und 2022 und verzeichnete ein Wachstum von 4,9 Prozent bzw. 4,5 Prozent.
Die bedeutendsten Ausfuhrgüter der Niederlande sind landwirtschaftliche Erzeugnisse und andere Nahrungsmittel, Maschinen und Transportmittel, Lebendvieh, Mineralbrennstoffe, Tabak, Erdgas, Papiererzeugnisse, chemische Produkte, Metallprodukte, Textilien und Kleidung. Umgekehrt sind als wichtigste Einfuhrgüter der Niederlande Rohstoffe und Halbwaren, Konsumgüter, Maschinen und Transportmittel, Rohöl, wiederum Nahrungsmittel und chemische Produkte zu nennen.
Wirtschaftsdaten auf einen Blick:
| BIP: | 1.068 Mrd. Euro (2024) | |
| BIP pro Kopf: | 63.000 Euro (2024) | |
| Wirtschaftswachstum: | 1,0% (2024) | |
| Erwerbsbevölkerung: | 9,8 Millionen (2025) | |
| Arbeitslosenquote: | 3,8% (April 2025) | |
| Inflationsrate: | 2,8% (August 2025) | |
| Inflation in der €-Zone: | 2,0% (Juli 2025) | |
| Export (Güter): | 676,9 Mrd. Euro (2023) | |
| Import (Güter): | 614,9 Mrd. Euro (2023) |
Wirtschaftsregionen
Die nördlichen Niederlande (Provinzen Groningen, Friesland und Drenthe) sind seit jeher ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet, wobei die Erdöl- und Erdgasgewinnung an der Nordsee eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Die Nahrungs- und Genussmittelindustrie ist der tragende Industriezweig. Neben einer Reihe von Großunternehmen haben sich hier aber auch viele kleinere Unternehmen angesiedelt.
In den östlichen Niederlanden (Provinzen Overijssel und Gelderland) spielen die Agrarwirtschaft (vor allem Ackerbau und Viehzucht) und die fleischverarbeitende Industrie eine wichtige Rolle. Daneben sind hier die Metall- und die chemische Industrie (Akzo Nobel) sowie die Gummiherstellung wichtige Wirtschaftszweige.
Der westliche Teil der Niederlande (Provinzen Utrecht, Nord- und Südholland) beheimatet das Dienstleistungszentrum des Landes. Im Städtedreieck „Randstad“ sitzen seit jeher die Im- und Exportfirmen sowie Handelshäuser, Banken, Börsen und Versicherungen. Der Hafen Rotterdam sorgt für eine Konzentration des erdölverarbeitenden Gewerbes und der chemischen Industrie (Raffinerien von Shell, Esso, BP, Texaco).
Im Süden der Niederlande (Provinzen Nordbrabant, Zeeland und Limburg) ist das waren-produzierende Gewerbe tonangebend. Hierzu zählen vor allem die elektrotechnische Industrie (mit Firmen wie Philips, ASML, Océ und Tulip Computer) und die Chemieindustrie (Akzo Nobel, DSM). Die südlichste Provinz der Niederlande, die Provinz Limburg, wird von den meisten europäischen Hauptverkehrsverbindungen durchkreuzt. Autobahnen und die intensiv genutzten Eisenbahnverbindungen
Handelsbeziehungen Niederlande – Deutschland
Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande bestehen bereits seit vielen Jahren enge wirtschaftliche Verflechtungen. Das lässt sich sowohl im privaten Kontakt mit dem jeweiligen Nachbarland feststellen als auch an den länderübergreifenden Fakten ablesen.
Die wichtigsten niederländischen Erzeugnisse auf dem deutschen Markt sind dabei Öl sowie chemische und elektrotechnische Erzeugnisse, Maschinen, Fahrzeugteile, Pflanzen, tierische und pflanzliche Lebensmittel. Aus Deutschland werden vor allem Maschinen, Fahrzeuge, elektro-technische und chemische Erzeugnisse, Textilien und Bekleidung, Metallwaren, feinmechanische und optische Erzeugnisse sowie Holz importiert.
Deutschland ist schon seit Jahren mit Abstand der größte Handelspartner der Niederlande, sowohl was Import als auch Export betrifft. Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und den Niederlanden gehört mit 205 Mrd. Euro (2024) zu den weltweit größten zwischen zwei Ländern. Gründe dafür sind nicht zuletzt die geographische Nähe und die Größe des deutschen Marktes.
Mit Warenlieferungen im Wert von 93,7 Mrd. Euro (2023) sind die Niederlande Deutschlands wichtigster Handelspartner in Europa. Ebenso haben deutsche Unternehmen 2024 Waren im Wert von mehr als 109,4 Mrd. Euro in die Niederlande exportiert.
Rechtsformen Niederländischer Unternehmen
Auch in den Niederlanden wird zwischen Personengesellschaften und juristischen Personen unterschieden. Juristische Personen sind dem Gesetz nach eine Körperschaft mit eigenen Rechten und Verpflichtungen. Daneben gibt es die Möglichkeit, eine ausländische bzw. europäische Gesellschaftsform zu wählen.
Zu den niederländischen Rechtsformen gehören:
Besloten Vennootschap (BV): Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Naamloze Vennootschap (NV): Aktiengesellschaft
Vereniging: Verein, Verband, Kooperation
Stichting: Stiftung
Zu den Personengesellschaften gehören:
Eenmanszaak: Einzelbetrieb
Vennootschap onder Firma (VOF): Offene Handelsgesellschaft
Commanditaire Vennootschap (CV): Kommanditgesellschaft
Maatschap: Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Interkulturelle Unterschiede
Auf den ersten Blick scheinen sich die deutsche und die niederländische Kultur sehr ähnlich zu sein. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass es durchaus spürbare Unterschiede gibt. Da für Sie insbesondere geschäftliche Kontakte von Bedeutung sind, haben wir zu diesem Thema einige wichtige Hinweise und Beobachtungen zu den unterschiedlichen Mentalitäten zusammengestellt.
Sprache
Das weit verbreitete Vorurteil, dass „alle Niederländer Deutsch sprechen“, hält sich bis heute. Zwar trifft man in touristischen Regionen häufig auf deutschsprachiges Personal, doch gerade die jüngere Generation lernt in der Schule nur noch selten Deutsch. Umso positiver wird es wahrgenommen, wenn Sie einige Wörter oder Redewendungen auf Niederländisch beherrschen – das signalisiert Respekt und Interesse.
Ältere Niederländer sprechen oder verstehen in der Regel noch Deutsch. Dennoch ist es fair und professionell, vor einem Gespräch Flexibilität zu zeigen und gegebenenfalls Englisch als Verhandlungssprache vorzuschlagen. Sollte das Gespräch dennoch auf Deutsch stattfinden, achten Sie bitte darauf, deutlich und in gemäßigtem Tempo zu sprechen. Für die meisten Niederländer ist Deutsch eine Fremdsprache, die sie lange nicht aktiv genutzt haben.
Die niederländische Sprache sollte nicht als eine Form des Plattdeutschen betrachtet werden. Auch wenn es sprachliche Ähnlichkeiten gibt, sind Deutsch und Niederländisch eigenständige Hochsprachen, die sich historisch unterschiedlich entwickelt haben – das Hochniederländische ist sogar älter als das Hochdeutsche. Eine abwertende Bemerkung über die Sprache würde daher schnell als respektlos empfunden.
Wenn Sie eine Mailing-Aktion oder schriftliche Kundenansprache in den Niederlanden planen, ist sprachliche Präzision besonders wichtig. Ein kleiner sprachlicher Fehler in einem persönlichen Gespräch mag verzeihlich sein – in einer Kampagne mit hoher Reichweite kann er jedoch das professionelle Image Ihres Unternehmens nachhaltig beeinträchtigen. Sorgfalt und sprachliche Qualität sind daher entscheidende Erfolgsfaktoren in der Kommunikation mit niederländischen Geschäftspartnern.
Verhandlungen
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie bei einem Geschäftstermin in den Niederlanden beobachten, dass die Rezeptionistin den Geschäftsführer mit „du“ anspricht. In niederländischen Unternehmen ist das Duzen weit verbreitet – unter Kolleginnen und Kollegen meist selbstverständlich und auch im geschäftlichen Umfeld häufig bereits nach der ersten oder zweiten Begegnung üblich.
Wie in Deutschland hängt die Form der Ansprache jedoch von Branche, Unternehmenskultur und Alter der Beteiligten ab. Wenn Sie unsicher sind, überlassen Sie die Entscheidung über das Duzen oder Siezen am besten Ihrem Gegenüber, indem Sie sich zunächst mit Vor- und Nachnamen vorstellen. Die Verwendung des Vornamens ist in den Niederlanden kein Zeichen persönlicher Vertrautheit, sondern Ausdruck der allgemein informellen Kommunikationskultur – und bedeutet keineswegs, dass in Verhandlungen weniger konsequent argumentiert wird.
Im Vergleich zu Deutschland verlaufen Verhandlungen in den Niederlanden etwas lockerer und informeller. Diese Haltung wird auch von den Geschäftspartnern erwartet. Humor und eine gewisse Leichtigkeit gehören selbst bei anspruchsvollen Gesprächen dazu, da sie helfen, eine offene und angenehme Atmosphäre zu schaffen. Darüber hinaus sind die Hierarchien in niederländischen Unternehmen flacher. Es herrscht ein reger persönlicher Austausch zwischen den Mitarbeitenden, und Gespräche über private Themen sind keine Seltenheit. Ein gutes Arbeitsklima, Teamgeist und soziale Kompetenz werden hoch geschätzt.
Auch die Anbahnung neuer Geschäftskontakte verläuft häufig anders als in Deutschland: In den Niederlanden nimmt zunächst oft ein Fach- oder Spezialist am ersten Gespräch teil, um die potenzielle Zusammenarbeit zu prüfen. Besteht Interesse, übernimmt anschließend die Führungsebene das Folgegespräch. In Deutschland ist der Ablauf meist umgekehrt – dort führt der Geschäftsführer häufig den Erstkontakt und übergibt dann an seine Mitarbeitenden.
Diese unterschiedlichen Vorgehensweisen können leicht zu Missverständnissen führen. Wichtig ist, sie richtig einzuordnen: Das Fehlen einer Führungskraft beim ersten Termin bedeutet kein Desinteresse, sondern spiegelt lediglich die andere organisatorische Struktur und den teamorientierten Ansatz der niederländischen Geschäftskultur wider.
Seien Sie nicht überrascht, wenn auch Trainees oder jüngere Mitarbeitende aktiv an Meetings teilnehmen. Dies ist Ausdruck der egalitären Unternehmenskultur. In Diskussionen wird offen und direkt gesprochen; konstruktive Kritik gilt als Zeichen von Interesse und Engagement.
Niederländer verhandeln in der Regel pragmatisch und prozessorientiert – entscheidend ist, welchen konkreten Nutzen sie aus einer Zusammenarbeit ziehen können. Direkte, kritische Fragen sind daher normal und sollten nicht als unhöflich empfunden werden. Ein erfolgreicher Abschluss beruht meist auf einem Kompromiss, da Konsensfindung in der niederländischen Kultur einen hohen Stellenwert hat. Gleichzeitig erwarten niederländische Partner, dass man zielorientiert auf eine Einigung hinarbeitet. Sie sind im Allgemeinen offen für neue Produkte und Ideen und nehmen sich gerne die Zeit, diese gründlich zu prüfen.
Der Empfang durch den niederländischen Geschäftspartner kann mitunter etwas unvorbereitet oder spontan wirken – etwa, wenn er zu Beginn des Gesprächs noch mit anderen Aufgaben beschäftigt ist oder Unterlagen erst zur Seite räumt. Dies sollte nicht als Desinteresse interpretiert werden. Niederländer bevorzugen meist direkte, persönliche Präsentationen gegenüber umfangreichen Informationsmappen. Eine prägnante, klare Darstellung der Vorteile Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung wirkt oft überzeugender als ein langer Vortrag. Ein kurzes, strukturiertes und authentisches Gespräch kann hier mehr bewirken als eine formelle Präsentation.
Deutschlandbild in den Niederlanden
Zunächst ist festzuhalten: Das eine „niederländische Deutschlandbild“ oder „den“ typischen Deutschen bzw. Niederländer gibt es nicht. Dennoch werden Sie im beruflichen Kontext in den Niederlanden früher oder später mit dem Thema Ressentiments gegenüber Deutschen in Berührung kommen.
Die Wurzeln dieser Vorbehalte liegen in der Zeit der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs. Es ist wichtig, diese historischen Erfahrungen ernst zu nehmen – denn auch nach mehr als 80 Jahren ist dieser Abschnitt der Geschichte im kollektiven Gedächtnis vieler Niederländer noch präsent. Hinzu kommt, dass Deutschland in den vergangenen 150 Jahren wirtschaftlich und politisch stetig an Bedeutung gewonnen hat, was das Verhältnis zusätzlich geprägt hat.
Im wirtschaftlichen Alltag, insbesondere im Handel, sind solche Ressentiments jedoch kaum spürbar. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner der Niederlande, und dementsprechend eng und konstruktiv sind die wirtschaftlichen wie auch die diplomatischen Beziehungen. Gleichwohl gehören Unterschiede, Reibungen und gelegentliche Spannungen zur Realität der bilateralen Zusammenarbeit.
Wenn Sie sich mit dieser historischen und kulturellen Ausgangslage vertraut machen, werden Sie viele Situationen im Umgang mit niederländischen Geschäftspartnern besser einordnen – und erfolgreicher gestalten – können.
Quellen:
Deutsch-Niederländische Handelskammer
CBS und Destatis
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