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Mehr bauen, weniger verwalten

18.06.2025

Schneller, transparenter, nachhaltiger: Die Bau- und Immobilienbranche ist im Wandel. Eine der großen Herausforderungen liegt darin, lange Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Im Fachpanel „Immobilien & Bau“ bei der Wirtschaftskonferenz Ruhr 2025 standen daher Fragen und Lösungsansätze im Fokus, wie Bürokratie verschlankt und die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Immobilienbranche gestärkt werden können.

Die digitale Bauakte

Ohne eine konsequente Digitalisierung sei die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren nicht denkbar. Darin war sich das Panel einig. „Beim Bauantrag herrscht zurzeit die absolute Intransparenz. Wir brauchen die digitale Bauakte, die auch von Architekten und Bauherren anerkannt wird und eine digitale Durchgängigkeit im gesamten Prozess sicherstellt“, betonte Stefanie Lütteke, Associate Partner, Drees & Sommer. Thomas Schürmann, Regierungspräsident im Regierungsbezirk Düsseldorf, ergänzte: „Wir teilen die gleichen Ziele - Planungsverfahren, Genehmigungsverfahren dauern zu lange. Bei jedem Paket, das mir heutzutage zugeschickt wird, kann ich verfolgen, wo es sich gerade in der Lieferkette befindet – warum nicht auch beim Bauantrag? Aber Kommunen arbeiten sehr unterschiedlich. Es gibt auch die Best-Practice-Beispiele - sie sind da! Schauen Sie nur nach Bochum. Das ist ein Ansatz, der zum Erfolg führen kann.“

Die Stadt Bochum arbeitet mit der digitalen Bauakte und Building Information Modelling (BIM). Die digitale Akte ermöglicht eine medienbruchfreie Bearbeitung von Bauanträgen, beschleunigt Prozesse und erhöht die Nachvollziehbarkeit für alle Beteiligten. Ergänzend dazu schafft BIM einen digitalen Zwilling des Bauwerks, der es ermöglicht, Planung, Ausführung und Genehmigung digital und modellbasiert abzubilden – das verbessert die Zusammenarbeit aller Beteiligten, reduziert Fehlerquellen und spart erheblich Zeit im gesamten Bauprozess.

Martina Steffen, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin bei HOCHTIEF, brachte noch einen weiteren Aspekt zum Thema Digitalisierung auf den Punkt: „Unsere Behörden müssen sich digitalisieren, damit wir die Digital Natives für die Zukunft gewinnen können.“ Man benötige diese Fachkräfte-Ressource und müsse auch das Know-how der Wirtschaft noch viel stärker bei der Digitalisierung einbeziehen.

Transparenz und Kommunikation

Für die Beschleunigung der Prozesse will Dr. Frank Dudda, Vorsitzender der Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhr und Oberbürgermeister der Stadt Herne, allerdings nicht nur allein auf Digitalisierung setzen: „Ich würde gerne die Transparenz in den Vordergrund setzen. Wir in Herne stellen für besondere Projekte Guides zur Verfügung, die durch das gesamte Verfahren begleiten“. Ziel sei es, Zuständigkeiten transparent zu machen und Bearbeitungszeiten durch effiziente Kommunikation zu verkürzen.

Transparenz schafft auch das KI-basierte Brownfield-Kataster. Es erfasst brachliegende Flächen mithilfe von Künstlicher Intelligenz, Satellitenbildern und Geodaten. Die frühzeitige Sicherung und Entwicklung neuer Potenzieller Flächen sei wichtig, betonte Stefanie Lütteke: „Brachflächen sind ein Potenzial für das Ruhrgebiet! Es ist ein Gut, das hier verfügbar ist, um das uns andere Regionen beneiden.“

Mit unterschiedlichen Perspektiven aus Planung, Politik, Verwaltung und Baupraxis diskutierten im Panel „Immobilien & Bau“ Stefanie Lütteke, Associate Partner, Drees & Sommer, Dr. Frank Dudda, Vorsitzender der Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhr und Oberbürgermeister der Stadt Herne, Thomas Schürmann, Regierungspräsident im Regierungsbezirk Düsseldorf, und Martina Steffen, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin bei HOCHTIEF.

Mehr zur Wirtschaftskonferenz Ruhr 2025

Positionspapier Immobilien & Bau

Im Vorfeld der ersten Wirtschaftskonferenz Ruhr wurden in Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern aus Verbänden, Politik und Wirtschaft zwei Positionspapiere zu den Themenfeldern „Immobilien & Bau“ sowie „Energie & Infrastruktur“ erarbeitet, die als Diskussionsgrundlage für die Panels dienten. Sie finden die Ausführungen zum Themenfeld „Immobilien & Bau“ hier zum Download.

Sie möchten mehr über die Wirtschaftskonferenz 2025 erfahren? Dann melden Sie sich gerne bei uns.

Benjamin LegrandLeiter
Unternehmenskommunikation, Pressesprecher
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