Die Business Metropole Ruhr auf dem ruhrSUMMIT
„Innovation Boost – Was wir aus dem Ausland und den innovativsten Unternehmen der Welt lernen sollten“ – auf diesem Panel diskutierte Frank Speer, Leiter Internationalisierung & Standortmarketing bei der BMR, unter anderem mit Dr. Johannes Velling, Abteilungsleiter Digitalisierung und Start-ups beim NRW-Wirtschaftsministerium, die Frage, wie sich Deutschlands Start-up-Szene internationaler aufstellen kann.
Der Perfektionismus, der den Deutschen nachgesagt werde, sei häufig ein Hemmschuh, schneller und fokussierter Produkte auf den Markt zu bringen. Ziel sei es, frühzeitiger auch global zu denken und den Schritt über die Ländergrenze zu wagen. Dr. Johannes Velling betonte allerdings auch, dass NRW als größte europäische Region innerhalb der EU mit seinem polyzentrischen Charakter nicht vergleichbar sei mit Metropolen wie Paris und London. „Wir müssen erfolgreiche Modelle nicht einfach kopieren, sondern anpassen“, sagte Velling.
Female Founders im Ruhrgebiet
Viel Beachtung fand die HERHOOD auf dem diesjährigen ruhrSUMMIT. Nur 12,1 Prozent der Gründungen im Ruhrgebiet gehen bisher von Female Founders aus. Wie kann das Start-up-Ökosystem Ruhr also weiblicher werden? Auf der Stage diskutierte Birthe Bruckhoff, Leiterin Innovationen & Wissenstransfer bei der BMR, mit FACE@RUB-Leiterin Beate von Miquel, Gründerin Vanessa Westphal und Alicia Reimer, Communitymanagerin bei Anthropia. Wichtig sei es, die Vielfalt der Gründungen in der Metropole Ruhr zu zeigen und noch stärker durch Medien und Social Media zu kommunizieren. Aber auch der Mut der Akteurinnen und Unterstützer sei gefragt:
„Die angebotenen Programme für Gründerinnen und Gründer sollten noch weiterentwickelt werden", resümierte Birthe Bruckhoff aus ihren Gesprächen. „Auch in der Gründungsphase ist es für Frauen besonders wichtig, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gelingt“.
Netzwerken
Am Matchmaker-Stand präsentierte die BMR ihr innovatives Tool Matchmaker.Ruhr. Das ist die digitale und internationale Matchmaking-Plattform für Unternehmen aus dem Ruhrgebiet. Unter den ersten Corona-Auswirkungen 2020 ins Leben gerufen, sind aktuell über 4.600 Personen registriert, mehr als 3.400 Start-ups, 1.700 Produkte und 850 Anfragen. Beim ruhrSUMMIT wurde zum ersten Mal die Karte des Start-up-Ökosystems Ruhrgebiet präsentiert.
Erster ruhrSUMMIT-Award verliehen
Auf der Pitch Stage präsentierten internationale Start-ups ihre Businessmodelle. Die Pitch-Teilnehmer haben automatisch am ruhrSUMMIT-Award teilgenommen, bei dem die ersten drei Plätze mit insgesamt 10.000 Euro ausgezeichnet wurden. Gewonnen hat GEMESYS aus Bochum. Mit ihrer Idee, einen Computer nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns zu entwickeln, läutet das Start-up einen Paradigmenwechsel in der Computerarchitektur ein. Die Informationsverarbeitung soll schneller und energieeffizienter, die Rechenleistung im Training von künstlichen neuronalen Netzen höher als bei bisherigen Ansätzen sein.
Spannendes Programm mit namhaften Speakern und acht Themen-Towns
Bei interaktiven Impulsvorträgen teilten namhafte Speaker ihre Erfahrungen. Dazu gehörte auch Fußballmanager Sven Mislintat, der Gründer von Ruhrindustries aus Bochum. Das neue Konzept der ruhrMETROPOLIS kam bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. Auf der neuen Expofläche wurden die 253 Ausstellerinnen und Aussteller in verschiedenen Towns eingeordnet. Die Herhood-, Ecosystem-, Digital Health-, XR-, Expo-, Corporate-, Future Web- und Impact Town bildeten zusammen die ruhrMETROPOLIS. Jede Town verkörperte Trendthemen, wie z. B. Circular Economy, Food and Lifestyle, Social Entrepreneurship, Female Entrepreneurship, IT-Sicherheit und vieles mehr. Bei einem Rundgang hat sich auch NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur von der Vielfalt des Start-up-Ökosystems überzeugt und kam mit Gründerinnen und Gründern ins Gespräch.
„Der ruhrSUMMIT ist ein Erfolg. Gerade in Zeiten besonderer Herausforderungen und Krisen ist es gut zu sehen, dass es hier Ideen gibt, die innovativ und nachhaltig sind und Lösungen für Probleme bieten. Wir wollen Wachstum, aber wir wollen auch, dass die Wirtschaft für den Menschen da ist.“
Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen