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Energiewende und Wasserstoff: Die HyMR präsentiert Positionspapier in Berlin

02.12.2024. Das Team der HyMR nutzte das energate Forum in Berlin, eine Veranstaltung der Energie- und Wasserstoffbranche, um auf bundespolitischer Ebene für ein europaweites H2-Pipelinenetz, den European Hydrogen Backbone, zu werben. Ein europäisches Wasserstoffleitungsnetz könne wesentlich dazu beitragen, die Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland und im Ruhrgebiet aufzubauen.

Auf dem energate Forum wurde aber auch deutlich: Der Umbau der Energieversorgung wird ohne erhebliche Investitionen in Strom-, Wärme- und Wasserstoffinfrastrukturen nicht gelingen. Einigkeit unter den Teilnehmenden bestand darin, dass attraktive Investitionsbedingungen und klare politische Rahmenbedingungen nötig seien, um die Energiewende voranzutreiben, ohne die Netzentgelte zum Kostentreiber für Verbraucherinnen und Verbraucher werden zu lassen.

„Die Kosten der Energiewende dürfen nicht zum Showstopper werden“, sagte Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW. Barbie Kornelia Haller, Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, ergänzte: „Leitungskapazitäten müssen besser ausgenutzt werden, so können die Kosten etwas gesenkt werden.“ Das bedürfe aber einer Optimierung im System. Teilnehmende und Speaker waren sich zudem einig, dass die Transformation nicht aus dem laufenden Betrieb finanziert werden könne. Hier brauche es gezielte Impulse von Politik und Wirtschaft.

Positionspapier für einen European Hydrogen Backbone

In der Session „Nach dem Kernnetz: Wie gelangt der Wasserstoff zum Kunden?“ präsentierte HyMR-Projektleiter Jörn Kleinelümern das neue Positionspapier zum European Hydrogen Backbone. Seine Botschaft: Eine starke, europaweite Wasserstoffinfrastruktur ist ein unverzichtbarer Baustein zur Erreichung der Klimaziele.

Das durch die HyMR und ihre europäischen Partner verfasste Positionspapier fordert von der europäischen Politik die schnelle und umfassende Realisierung des European Hydrogen Backbone. Das Positionspapier zeigt auf, wie eine koordinierte europäische Wasserstoffinfrastruktur die Energieversorgungssicherheit erhöhen, die Klimaziele erreichen und die wirtschaftliche Entwicklung fördern kann. Durch die klar definierten Handlungsfelder wird eine Roadmap für die Umsetzung geschaffen, die als Leitfaden für Politik und Industrie dient. Die Vorschläge konzentrieren sich auf drei wesentliche Punkte:

  • Sicherstellung einer europaweiten Finanzierung und Risikoabsicherung für eine Wasserstoffinfrastruktur zur Einhaltung der Emissionsreduktionsziele.
  • Einbindung des European Hydrogen Backbone und der Häfen in eine europäische Importstrategie für Wasserstoff und seine Derivate.
  • Optimierung des Rechts- und Prozessrahmens für die schnelle Realisierung grenzübergreifender Infrastrukturprojekte.

 

Die Unterzeichner des Positionspapiers sind die Regionen Hydrogen Metropole Ruhr (Deutschland), Region Katalonien (Spanien), Region Hauts-de-France (Frankreich), Provinz Gelderland (Niederlande), Region Arnheim und Nijmegen (Niederlande), Schlesien und Kleinpolen (Polen), WaterstofNet (Belgien), die Fernleitungsnetzbetreiber OGE, Thyssengas GmbH, Enagás sowie die Häfen duisport und Antwerpen-Brügge.

Am Vorabend des energate Forums ging es in einer Talkrunde um die Frage, welche Folgen das Ende der Ampelkoalition für die Energiepolitik haben könnte. Barbie Kornelia Haller, Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, Stefan Dohler, Präsident des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) und Olaf Lies, Niedersächsischer Wirtschaftsminister diskutierten mögliche Szenarien und Handlungsoptionen. Einig waren sie sich in der Dringlichkeit wichtiger politischer Entscheidungen, die unabhängig vom Wahlkampf schnellstmöglich getroffen werden müssten.

Forschungsnetzwerk Wasserstoff: Wissenschaftliche Impulse für die Energiezukunft

Beim Netzwerktreffen des Forschungsnetzwerks Wasserstoff, das zeitgleich ebenfalls in Berlin stattfand, lag der Fokus auf der Entwicklung von Kernbotschaften aus Wissenschaft und Forschung an eine neue Bundesregierung. Themen wie Sektorkopplung, Forschungsgelder und Zulieferketten standen im Mittelpunkt. Die HyMR brachte die Bedeutung der Synergien zwischen Wissenschaft und Industrie in die Diskussion ein und unterstrich, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit für die Wasserstofftransformation ist. Das Forschungsnetzwerk Wasserstoff wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert.